Am Freitag treten wieder zahlreiche Angestellte im öffentlichen Dienst in den Ausstand. Auch die angestellten Lehrer machen mit. Unterricht könnte ausfallen. Am Freitagmittag gibt es in Stuttgart eine große Kundgebung.

Stuttgart - In vielen Schulen wird nach Einschätzung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft am Freitag Unterricht ausfallen, weil die Pädagogen für mehr Geld auf die Straße gehen. GEW-Geschäftsführer Matthias Schneider geht von bis zu 10.000 Unterrichtsstunden aus, die nicht gehalten werden. Landeschefin Doro Moritz rief die Beamten auf, nicht als Streikbrecher zu fungieren.

 

Das Kultusministerium rechnet hingegen nicht damit, dass Schüler Unterricht verpassen. Bei kurzfristigen Abwesenheiten sei die jeweilige Schulleitung verantwortlich, diese auszugleichen.

Was fordern die angestellten Lehrer?

Auch andere Beschäftigte des öffentlichen Dienstes streiken: An den Zentren für Psychiatrie in Ravensburg und Bad Schussenried (Kreis Biberach) sowie bei der Körperbehindertenförderung in Mössingen (Kreis Tübingen) habe der Ausstand begonnen, sagte Andreas Henke von der Gewerkschaft Verdi am Morgen. Es würden weitere Warnstreiks an vielen öffentlichen Einrichtungen erwartet, die meisten davon in Stuttgart.

Kundgebung in Stuttgart

„Betriebsrenten kürzen statt Gehaltsangebot - dafür zeigen die Beschäftigten der Länder heute in Stuttgart die Rote Karte“, sagte Verdi-Landeschefin Leni Breymaier vor einer Kundgebung in Stuttgart am Freitagmittag. Dabei werden viele Hochschulmitarbeiter und Lehrer erwartet, die vor den nächsten Gesprächen am kommenden Montag in Potsdam Druck auf die Arbeitgeber ausüben wollen.

Die GEW, Verdi, die Gewerkschaft der Polizei und die IG Bau erwarten vor der dritten Tarifrunde für den öffentlichen Dienst am kommenden Montag mehrere tausend Polizisten, Hochschulmitarbeiter und Lehrer bei landesweiten Warnstreiks. Davon werden viele zu einer Demonstration und Kundgebung in Stuttgart kommen. Die meisten der 12.000 angestellten Lehrer sind in der GEW organisiert. Sie verdienen deutlich weniger als ihre verbeamteten Kollegen.