Der geplante Warnstreik von Verdi hat große Folgen für den Flugverkehr. Auch am größten deutschen Airport soll es am Freitag keinen regulären Flugbetrieb geben.

Nach der Streikankündigung der Gewerkschaft Verdi stellt der Frankfurter Flughafen für Freitag seinen regulären Passagierbetrieb ein. Das teilte Deutschlands größter Airport am Mittwochabend mit. Der reguläre Betrieb werde am Freitag wegen des Warnstreiks nicht möglich sein, sagte eine Sprecherin der Betreibergesellschaft Fraport. Ausgenommen seien Notflüge.

 

In Frankfurt waren für Freitag 1005 Flugbewegungen geplant gewesen, teilte die Fraport-Sprecherin weiter mit. Die Betreibergesellschaft sprach von 137 000 betroffenen Passagieren. Sie rief Fluggäste dazu auf, erst gar nicht zum Flughafen zu kommen und sich bei ihrer Airline zu informieren.

„Ein regulärer Flughafenbetrieb kann nicht gewährleistet werden, hieß es auf der Internetseite von Fraport. „Fluggäste, die ihre Reise in Frankfurt beginnen möchten, können ihren Flug nicht erreichen.“ Auch die Umsteigeverkehre seien betroffen.

Die Gewerkschaft Verdi hatte für Freitag an sieben deutschen Flughäfen zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. Mit den Arbeitsniederlegungen in München, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, Dortmund, Hannover und Bremen will Verdi den Druck im Tarifstreit im öffentlichen Dienst erhöhen. Der Warnstreik soll am frühen Freitagmorgen beginnen und in der Nacht auf Samstag enden. Auch die Flughäfen München und Hamburg hatten angekündigt, den regulären Passagierbetrieb am Freitag auszusetzen.

Verdi und der Beamtenbund DBB fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen

Neben dem öffentlichen Dienst gibt es örtliche Verhandlungen für die Bodenverkehrsdienste sowie eine bundesweite Tarifrunde für die Luftsicherheit. Hilfslieferungen zu den Erdbebenopfern in die Türkei und nach Syrien sollen vom Warnstreik ausgenommen sein.

In den Verhandlungen fordern Verdi und der Beamtenbund DBB 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Die Arbeitgeber haben die Forderungen zurückgewiesen. Die zweite Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Februar in Potsdam geplant.

Schon am Mittwoch hatte es Verspätungen und Ausfälle für Zehntausende Passagiere mit Verbindungen über das Drehkreuz Frankfurt gegeben. Ein Kabelschaden auf einer Frankfurter S-Bahnstrecke hatte zu einem Ausfall der Computersysteme bei Lufthansa geführt. Am Drehkreuz Frankfurt fielen bis zum frühen Abend 242 von rund 1000 geplanten Flügen aus. Fluggäste wurden gebeten, auf die Bahn umzusteigen.