Die Impfaktion an einem bayerischen Gymnasium ist nach heftiger Kritik geplatzt, das Ärzteteam hat sein Angebot zurückgezogen. Wem damit geholfen sein soll, ist ein Rätsel, meint Carola Fuchs.

Stuttgart - In Pforzheim verteilt eine Ärztin Astrazeneca-Impfdosen auf einem Supermarktparkplatz, völlig entnervt, weil sie das Vakzin bei ihren priorisierten Patienten hat anbieten müssen wie Sauerbier – oftmals vergeblich. Im bayerischen Planegg hat eine Gemeinschaftspraxis Biontech-Impfdosen übrig, weil die priorisierten Patienten des Ärzteteams ihre Impfungen bereits erhalten haben. Die Mediziner gehen auf den Schulleiter des Gymnasiums zu mit dem Angebot, an der Schule eine Impfaktion durchzuführen. Der Landrat des Landkreises München, Christoph Göbel (CSU), kritisiert das scharf: Solange noch nicht alle vulnerablen Gruppen im Kreis durchgeimpft seien, sei es nicht vermittelbar, warum junge, gesunde Menschen bereits eine Impfung erhalten. Die Aktion platzt, zurück bleiben düpierte und frustrierte Ärzte und Schulleiter – und Impfstoff, der der Praxis regulär zugeteilt wurde. Wem genau ist damit jetzt geholfen?