Sowohl die Preise für Strom als auch für Gas steigen weiter an. Aber welcher Energieträger ist eigentlich teurer? Ein Vergleich.

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Im Jahr 2022 kennen die Brennstoffpreise nur eine Richtung: nach oben. Durch die Bank weg sind alle verfügbaren Energieträger teurer geworden. Bei Gas und Heizöl war der Anstieg besonders drastisch. Aber auch Strom ist teurer geworden. Wie Gas und Strom beim Vergleich der Betriebskosten zueinander dastehen, erfahren Sie im Artikel.

 

Gas vs. Strom: Betriebskosten im Vergleich

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft veröffentlicht regelmäßig Preisanalysen zu den aktuellen Strom- und Gaspreisen. Die Juliauswertung zeigt, dass der durchschnittliche Strompreis für Privathaushalte im ersten Halbjahr 2022 bei etwa 37 Cent pro Kilowattstunde lag. Für Juli 2022 betrug der Preis im Schnitt 37,30 Cent.

Für Gas liegen bislang nur Durchschnittswerte bis April 2022 vor. In diesem Zeitraum belief sich der Preis für eine Kilowattstunde auf etwa 13 Cent für Privathaushalte. Laut Deutschem Pelletinstitut sei der Preis im Juli aber bereits auf durchschnittlich 15,21 Cent pro Kilowattstunde angestiegen.

Stellt man nun die Juliwerte gegenüber, wird schnell deutlich, dass der Strom sehr viel teurer ist. Fast zweieinhalb Mal mehr bezahlt man für die Kilowattstunde. Doch was für einen Preisunterschied würde das auf ein Jahr gerechnet ausmachen?

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Beispielrechnung: Energiekosten pro Jahr

Um einen Vergleich anstellen zu können, muss man sich zunächst ansehen, wie viel Heizenergie ein Gebäude ungefähr pro Quadratmeter benötigt. Als Richtwert gelten die folgenden Verbräuche für Gebäude aus unterschiedlichen Baujahren:
 

  • Baujahr 1970-1980: 200-300 kWh/m2
  • Baujahr 1980-1990: 125-200 kWh/m2
  • Baujahr 1990-2000: 90-125 kWh/m2
  • Baujahr 2000 bis heute: 25-90 kWh/m2

Angenommen man wohnt alleine in einer Wohnung mit 80 m² aus dem Jahr 1995, so würde man bei einer Gasheizung mit Kosten zwischen 1500 und 2400 € rechnen müssen. Würde man mit Strom heizen, käme man auf 3700 bis 5900 €. Somit würden sich die Kosten nahezu um das Zweieinhalbfache steigern.

Auch bei günstigerem Heizstrom hat Gas trotz der gestiegenen Preise noch die Nase vorn. Laut dem Verbraucherportal Finanztip ist Heizstrom im Schnitt 20 % günstiger als normaler Haushaltsstrom. In unserem obigen Beispiel lägen die Heizkosten pro Jahr dann zwischen 2960 und 4720 €. Im Vergleich zu Gas aber immer noch fast das Doppelte.

Die individuellen Heizkosten hängen natürlich immer von verschiedenen Faktoren wie dem Gebäudezustand, dem Heizverhalten oder der Größe ab. Auch kann man im Moment nicht sagen, wie sich die Preisunterschiede im Lauf der nächsten Monate entwickeln werden. Laut Verbraucherzentrale ist aber mit Preisanstiegen bei allen Energieträgern zu rechnen. Mit dem Energiekostenrechner der Verbraucherzentralen können Sie verschiedene Preisszenarien durchspielen.