Big Data revolutioniert derzeit den Alltag. Versicherungstarife werden damit berechnet, mögliche Kundenentscheidungen oder Verbrechen prognostiziert. Der Markt wächst zweistellig. Zwei Unternehmen aus Deutschland sind groß dabei.

Geld/Arbeit: Daniel Gräfe (dag)

Stuttgart - Der Siegeszug von Big Data in Deutschland geht weiter. In diesem Jahr sollen mit Hardware, Software und Dienstleistungen für Big-Data-Anwendungen voraussichtlich 6,4 Milliarden Euro umgesetzt werden – rund zehn Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das hat das Marktforschungsunternehmen IDC im Auftrag des IT-Branchenverbandes Bitkom errechnet. Mit Big Data wird die schnelle Analyse großer, höchst unterschiedlicher Datenmengen bezeichnet.

 

Am stärksten soll der Umsatz im Bereich Hardware wachsen – um 18 Prozent auf 671 Millionen Euro. Der höchste Umsatz wird jedoch weiterhin mit Software erzielt: Hier sagt IDC ein Wachstum von neun Prozent auf 3,1 Milliarden Euro voraus. Das Geschäft mit den Dienstleistungen soll um elf Prozent auf 2,6 Milliarden Euro steigen.

Turbodatenbanken ermöglichen schnellere Analysen

Big Data erfordert zur Analyse hohe Rechnerkapazitäten, die oft auch auf Servern im Internet ausgelagert werden, das so genannte Cloud Computing. Dabei kommen oft Turbodatenbanken wie Hana von SAP zum Einsatz, um die Prozesse zu beschleunigen. Bei den Softwarelösungen zählt unter den deutschen Unternehmen neben SAP unter anderem die Darmstädter Software AG zu den Marktführern.

„Bei immer mehr Unternehmen schaffen intelligente Datenanalysen die Grundlage für den Geschäftserfolg. Big-Data-Anwendungen leisten branchenübergreifend einen herausragenden Mehrwert“, sagte Bitkom-Präsident Achim Berg.

Dabei setzt sich Big Data nicht nur als Geschäftsanwendung, zum Beispiel für die Echtzeit-Steuerung von Unternehmen oder die Kundenanalyse bei Versicherern, durch. Die Datenanalysen werden zur Therapie von Krankheiten, Trainingsprogrammen von Sportlern, Bestimmung des Kundenverhaltens oder möglicher Vorhersagen von Verbrechen verwendet – immer häufiger im Zusammenspiel mit künstlicher Intelligenz.