Schauspieler und Stuttgart-21-Gegner Walter Sittler hat gemeinsam mit einigen Mitstreitern einen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel geschrieben. Darin steht, das „sinnlose und zerstörerische Projekt“ sei gescheitert und müsse beendet werden.

Stuttgart - Der Schauspieler Walter Sittler hat gemeinsam mit dem Regisseur Volker Lösch, dem früheren Bahnhofsvorsteher Egon Hopfenzitz und der Bundestagsabgeordneten der Linken, Sabine Leidig, an die Kanzlerin Angela Merkel appelliert, Stuttgart 21 sofort zu beenden. Das „sinnlose und zerstörerische Projekt“ sei gescheitert. In einem Brief weisen die S-21-Gegner Merkel darauf hin, dass sich die öffentliche Meinung gegen Stuttgart 21 gedreht habe. Je weiter sie die Entscheidung über einen Ausstieg hinausschiebe, „desto mehr Bürger werden sich von Ihrer Politik abwenden“. Ein Ausstieg bei S 21 und ein Stopp der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm würden bis zu 15 Milliarden Euro staatliche Mittel freisetzen, mit denen das deutsche Schienennetz saniert werden könnte. Sittler weist in dem Brief auch auf die Kostenexplosion hin. Ursprünglich sei das Projekt mit 4,8 Milliarden Mark veranschlagt werden, jetzt seien es bis zu 6,8 Milliarden Euro – „vor dem eigentlichen Baubeginn“.

 

„Die Bahn hat ihre Glaubwürdigkeit als Bauherr und Projektpartner von Stuttgart 21 einmal mehr verspielt“, sagte die BUND-Landesvorsitzende Brigitte Dahlbender. Sie warnte die Landesregierung davor, sich der Interpretation der Bahn zur Sprechklausel anzuschließen: „Wenn das Land jetzt nachgibt, wird ein Präzedenzfall geschaffen, der der Zahlung von Mehrkosten durch die öffentliche Hand Tür und Tor öffnet.“ Der Bürger dürfe nicht zu „Melkkuh“ werden.