Der Beobachtung nach überwiegen aktuell die positiven Reaktionen auf die Idee für einen Tunnel für die Gäubahn auf den Fildern. Ein Bundespolitiker der Grünen warnt allerdings vor zu großer Euphorie zum jetzigen Zeitpunkt.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Filder - Der Bundestagsabgeordnete und bahnpolitische Sprecher der Grünen, Matthias Gastel aus Filderstadt, warnt vor zu viel Jubel für den möglichen Gäubahntunnel zum Flughafen. In einer ersten Reaktion vor einigen Tagen hatte sich Gastel – wie viele andere aus Politik und Verwaltung – wohlwollend über die Diskussion gezeigt.

 

Wie berichtet, ist im Gespräch, ob die Gäubahnzüge künftig durch einen zwölf Kilometer langen Tunnel zum Flughafen beziehungsweise der Landesmesse fahren könnten. Dies würde für die Kommunen auf den Fildern weitreichende Folgen haben. Beispielsweise müssten sich Gäubahnen und S-Bahnen die Gleise nicht teilen, zum anderen wäre ein drittes Gleis am Flughafen hinfällig und damit auch die etwa einjährige Sperrung der Strecke nach Filderstadt-Bernhausen.

Auch die Tunnel-Variante habe Nebenwirkungen

Die seien zweifellos Vorteile, räumt Gastel ein. Allerdings warnt er vor zu viel Euphorie. „Denn erstens ist noch keineswegs sicher, dass die Tunnelpläne angesichts hoher Kosten für relativ wenige Züge die Voraussetzungen für eine Finanzierung durch den Bund erfüllen.“ Zweitens müsste man sich darüber im Klaren sein, dass auch die Tunnel-Variante Nebenwirkungen habe. „Im Falle einer Sperrung der Stammstrecke zwischen Hauptbahnhof und der Station Österfeld würde eine Umleitung über den neuen Fildertunnel, der vom Hauptbahnhof hinauf zum Flughafen führt, zur Folge haben, dass die Haltestellen Filderstadt, Echterdingen, Leinfelden, Oberaichen, Rohr und Vaihingen nicht mehr erreicht werden“, so Gastel. „Der Tunnel würde an diesen Stationen vorbei führen und höchstwahrscheinlich keine Einfädelung auf die S-Bahn-Strecke ermöglichen.“