Die Kirchengemeinde Rohr-Dürrlewang in Stuttgart ist seit vielen Jahren mit dem Umweltzertifikat Grüner Gockel ausgezeichnet. Fünf Tipps, was jeder einzelne tun kann, um Ressourcen und Geld zu sparen.

Rohr/Dürrlewang - Der Grüne Gockel ist ein Umweltzertifikat der Evangelischen Landeskirche Württemberg. Die Auszeichnung gibt es seit dem Jahr 2000. Die evangelische Kirchengemeinde Rohr-Dürrlewang hat es seit mehreren Jahren und ist zudem Träger des Umweltzertifikats EMAS, das von der Europäischen Union verliehen wird. Nun wird die Gemeinde erneut für ihr systematisches Umweltmanagement ausgezeichnet. Die Rezertifizierung ist vier Jahre lang gültig. Wie können auch andere Einrichtungen dieses Zertifikat bekommen?

 

Engagierte Gemeindemitglieder

„Wichtig ist, dass es eine Gruppe von Menschen gibt, die sich für den Umweltschutz interessieren und die Verantwortung übernehmen“, sagt Thomas Binder-Leube, der Umweltbeauftragte der Kirchengemeinde. „Es muss eben Leute geben, die sich zusammensetzen und überlegen, was, wann erreicht werden soll.“ Um das Zertifikat zu bekommen müssen viele Auflagen erfüllt werden. Dazu gehören eine Umweltleitlinie und -erklärung, in denen die geplanten Aktivitäten der Einrichtung festgehalten werden.

Ressourcen sparen

Eine große Möglichkeit für Gemeinden oder andere Organisationen, die Umwelt zu schützen, besteht im sparsamen Ressourcenverbrauch. Es geht also darum, so wenig Wasser, Strom, Papier und Heizmittel zu verbrauchen, wie möglich. Das ist oft kein Hexenwerk. „Wir haben in der Stephanuskirche die 200-Watt-Glühbirnen gegen 21-Watt-LED-Lampen ausgetauscht“, sagt Binder-Leube. Auch bei der Wärmedämmung an Gebäuden sei viel zu machen. „Deswegen ist es wichtig, dass man die Gebäude regelmäßig überprüft.“

Tiere schützen

Beim Umweltschutz soll es aber auch um die Tiere und Pflanzen an sich gehen. Deswegen hängen überall in der Gemeinde verteilt Nistkästen für Vögel. An den Mauern der Stephanuskirche können seit 2017 Mauersegler nisten, für die Zukunft ist ein Unterschlupf für Fledermäuse im Turm der Laurentiuskirche geplant. „Wir haben auch im örtlichen Kindergarten solche Kästen aufgehängt und reinigen diese zusammen mit den Kindern“, erklärt Binder-Leube. „Dadurch bekommen auch die Kinder schon einen Sinn für die Umwelt.“

Gemeinde aktivieren

Die Augen der Kinder und der Gemeindemitglieder zu öffnen, ist ebenfalls ein wichtiger Punkt in Sachen Umweltschutz. „Wir versuchen, den Menschen so viele Anreize wie möglich zu geben, damit sie auch auf die Umwelt achten.“ Das geht im Konfirmandenunterricht, mit Vorträgen bei der Erwachsenenbildung oder mit Artikeln im Gemeindebrief. Nur wenn auch die Mitglieder zum Nachdenken angeregt werden, könne sich der Umweltgedanke der Gemeinde durchsetzen. „Wir als Gemeinde wollen ein Vorbild für unsere Mitglieder sein“, sagt Binder-Leube.

Klein anfangen

Für Gemeinden, sagt Binder-Leube, gilt also: „Engagierte Menschen suchen, die das Thema ansprechen und dann herausfinden, was mit den eigenen Kräften umsetzbar ist. Man kann mit einfachen Sachen anfangen und sich nach und nach steigern.“ Eine kleine Idee des Umweltbeauftragten ist es, Tee und Kaffee ausschließlich aus fairem Handel zu kaufen. „Das ist einfacher umzusetzen, als von heute auf morgen massiv Strom und Wasser zu sparen.“