Der diesjährige Theodor-Heuss-Preis ist in Stuttgart an den russischen Oppositionellen und Autor Leonid Wolkow verliehen worden.

Der russische Oppositionelle und Autor Leonid Wolkow hat den diesjährigen Theodor-Heuss-Preis erhalten. Der im litauischen Exil lebende Wolkow sei ein Vertrauter des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny, teilte die Theodor Heuss Stiftung am Samstag mit.

 

Wolkow, der den undotierten Preis in Stuttgart entgegennahm, setzt sich laut Stiftung mit großem Risiko gegen staatliche Lügen und Desinformationskampagnen in Russland ein. Kremlchef Wladimir Putin habe den Glauben an die Wahrheit vernichtet, zitierte die Stiftung den im Jahr 1980 geborenen Wolkow. „Aber wir dürfen nicht aufgeben, an eine Chance für ein besseres Russland, eine demokratische und friedliche Gesellschaft in Russland zu glauben.“

Die frühere Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger sagte der Stiftung zufolge über Wolkows Buch „Putinland“: „Das gibt uns einen Blick in die Waffenkammer von Putins Cyberarmee.“

Die Ehrung ist nach dem ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss (1884-1963) benannt und wird seit 1965 vergeben. Zu den Preisträgern zählen die Menschenrechtsorganisation Memorial, der Künstler Christo, Philosoph Jürgen Habermas und die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth.