Der Probelauf für den Warnalarm am 10. September war in Stuttgart und auf Bundesebene eher ein Reinfall als ein Erfolg. Das soll auch in der Landeshauptstadt Konsequenzen haben.

Stuttgart - Der bundesweite Warntag am 10. September, bei dem die Alarmierung der Bevölkerung im Katastrophenfall geprobt wurde, war ein Rohrkrepierer. Und auch in Stuttgart sei er „nur eingeschränkt positiv“ verlaufen, sagte der neue Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport, Clemens Maier (Freie Wähler), jetzt. Daraus sollen Konsequenzen gezogen werden, obwohl eine gewisse Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema schon gelungen sei.

 

Die Verwaltung will nun auch wieder auf die stationäre Sirene mit Notstromversorgung aus der Batterie zurückgreifen, nachdem die stationären Anlagen in Stuttgart 1994 im Vertrauen auf neue Techniken wie die Warnapps ausgemustert worden waren. Ihre Rückkehr vorzubereiten, sei aber nicht ganz trivial, signalisierte Maier. Details nannte er nicht. Andere Städte geben viel Geld aus. In Heidelberg etwa hat der Gemeinderat Anfang Oktober den Wiederaufbau des Sirenennetzes an 25 Standorten beschlossen. Kosten: 410 000 Euro.

Mit mobilen Sirenen, von denen am 10. September in Stuttgart drei in der Innenstadt zum Einsatz gekommen waren, könne man halt „nicht die ganze Stadt beschallen“, resümierte Maier im städtischen Verwaltungsausschuss, der sich auf Antrag der CDU mit der Bilanz des Warntags befasste.

Beim nächsten Mal will Stuttgart wieder mitmachen

Tatsächlich war Stuttgart am 10. September ein bisschen wie ein Tal der Ahnungslosen. Denn die mobilen Sirenen – von der Feuerwehr an dem Tag beim Hauptbahnhof, beim Schlossplatz und beim Rotebühlplatz eingesetzt – waren jeweils nur in einem Umkreis von einigen Hundert Metern zu hören. Und die auf Bundesebene eingesetzten und getesteten Warnapps für den digitalen Alarm auf die Handys bewährten sich auch nicht.

Bei dem zusätzlichen Ansatz, das Fahrgastinformationssystem der Stuttgarter Straßenbahnen für den Probealarm und die Unterrichtung von Fahrgästen zu nutzen, gab es ebenfalls einen Rückschlag: Das System sei blockiert gewesen, weil an dem Tag Informationen über den Stadtbahnverkehr im Zusammenhang mit der neuen Haltestelle Staatsgalerie vermittelt werden mussten.

Ordnungsbürgermeister Maier hatte aber auch Tröstendes für die Stadträte. „Bei uns im Haus ist es gut gelaufen“, sagte er zum Organisatorischen. Im kommenden Jahr werde sich Stuttgart wieder am bundesweiten Warntag beteiligen, kündigte Maier an.