Auch ohne Messstationen weiß die Stadtverwaltung, dass in manchen Gebieten in Stuttgart-Vaihingen zu viel Stickstoffdioxid in der Luft ist. Wir sagen Ihnen, welche Straßen betroffen sind.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Im September haben die Grünen im Vaihinger Bezirksbeirat beantragt, im Stadtbezirk Messstationen aufzustellen. Sie forderten, dass die Stadtverwaltung die Schadstoffbelastung ermittelt, insbesondere von Stickstoffdioxid, an verkehrsreichen Straßen, aber auch in repräsentativen Wohngebieten. Über die Ergebnisse wollte der Bezirksbeirat informiert werden. „Stickoxide sind für Asthmatiker, Kinder, Alte und für Menschen mit chronischer Bronchitis ein großes gesundheitliches Problem“, begründen die Lokalpolitiker ihre Forderung. Um Kosten zu sparen, warben die Bezirksbeiräte für eine sogenannte orientierenden Messung gemäß der 39. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes. „Auf Basis dieser Messergebnisse kann der Bezirksbeirat dann gegebenenfalls weitere Messungen oder ortsfeste Messanlagen oder andere Maßnahmen beantragen“, hieß es in dem Antrag.

 

Für Vaihingen gibt es Modellrechnungen

Nun steht fest, dass es keine Messungen geben wird. Zuständig für die Erfassung und Überwachung der Luftqualität sei die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW). Das städtische Amt für Umweltschutz verfüge nicht über die erforderlichen Ressourcen für weitere Schadstoffmessungen, schreibt die Stadtverwaltung in ihrer Antwort auf den Antrag des Bezirksbeirats. Und weiter steht dort: „Wir sehen derzeit keinen Anlass, zusätzliche Messstationen im Stadtbezirk in Betrieb zu nehmen, da die Belastungssituation bekannt ist.“

Es gebe Modellrechnungen für die Stickstoffdioxid-Belastung in Vaihingen, mithilfe derer die Situation beurteilt werden könne. Demnach gehören neben der A 8 und der A 831 mit einem Stickstoffdioxid-Jahresmittelwert von 55 Mikrogramm pro Kubikmeter auch Abschnitte der Hauptstraße, der Möhringer Landstraße und der Böblinger Straße mit einem Jahresmittelwert von 65 Mikrogramm pro Kubikmeter zu den höher belasteten Gebieten. Auf der Robert-Koch-Straße sind es wohl um die 60 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter. „An diesen Straßen wird der Grenzwert für die Stickstoffdioxidjahresbelastung von maximal 40 Mikrogramm pro Kubikmeter überschritten“, schreibt die Verwaltung.