Am Freitagvormittag wurde im Rathaus der neue barrierefreie Online-Stadtführer vorgestellt. Er bringt die Themen Inklusion und Digitalisierung zusammen.

Stuttgart - Der Weg in den Supermarkt, die Apotheke oder ins Restaurant ist für die meisten Stuttgarter ganz normaler Alltag. Doch für Menschen mit Behinderung, Kinderwagen, Gehhilfe oder Langstock werden solche tagtäglichen Erledigungen gern mal zu Herausforderungen. Die Stadt Stuttgart hat nun auf dieses Problem reagiert. Am Freitagvormittag wurde im Rathaus der neue barrierefreie Online-Stadtführer vorgestellt. „Bei diesem Projekt kommen zwei wichtige Themen zusammen: Digitalisierung und Inklusion, die beide für uns sehr wichtig sind. Mit diesem Stadtführer gewährleisten wir die digitale Teilhabe. Der Stadtführer ist ein Instrument zur Inklusion“, so der Erste Bürgermeister Fabian Mayer.

 

Dabei ist der Stadtführer im doppelten Sinne barrierefrei. Zum einen ermöglicht er mit Informationen zu Parkplatzlängen, Türbreiten, Lage und Beschaffenheit der Waschräume, Blindenleitsystemen und Verfügbarkeiten von Gebärdendolmetschern eine barrierefreie Teilhabe am Leben in der Stadt. Zum anderen ist auch der Zugang zur Website selbst barrierefrei. Dafür sorgen Videos in Gebärdensprache, Texte in leichter Sprache, Kontrastvarianten und variable Schriftgrößen.

Bei der Datenerhebung waren 20 Ehrenamtliche beteiligt

Die Entwicklung der neuen Website dauerte rund ein Jahr – ein relativ kurzer Zeitraum, der ohne zahlreiche Helfer länger ausgefallen wäre, verrät die Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration Alexandra Sußmann: „Bei der Datenerhebung haben rund 20 Ehrenamtliche mitgewirkt. Sie sind von Adresse zu Adresse gegangen und haben Türen ausgemessen und Stufen gezählt.“

Um den neuen Stadtführer so nutzerfreundlich wie möglich zu gestalten, waren darüber hinaus auch Menschen mit Behinderungen an der Entwicklung beteiligt: „Die Beteiligung der Menschen mit Behinderung an der Projektgruppe war besonders wichtig. Beispielsweise um herauszufinden, welche Branchen als erstes erfasst werden müssen“, erklärt Simone Fischer, Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderung.