Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Der SDW-Kreisvorsitzende Gerhard Strobel appelliert an die Menschen „Bäume der kurzen Wege“ zu kaufen, Tannen, die vor Ort – wie in Bartenbach – gewachsen sind. Von Importware, etwa aus Dänemark, hält Strobel nichts. Und die zusammenklappbaren Plastikbäumchen aus Fernost sind dem Forstwissenschaftler und ehemaligen Murrhardter Schultes ein Gräuel.

 

Laut Auskunft der Schutzgemeinschaft werden in Deutschland Jahr für Jahr rund 26 Millionen Weihnachtsbäume gekauft. Geerntet werden die Bäume im Alter von acht bis zwölf Jahren. Rund 12 000 Produzenten sind haupt- oder nebenerwerbsmäßig mit dem Anbau von Christbäumen beschäftigt. Der Jahresumsatz, den die Branche erzielt, beziffert die SDW auf 500 Millionen Euro. Vermutlich gibt es nur wenige Orte im Land, die gemessen an der Einwohnerzahl so viel Umsatz mit Weihnachtsbäumen machen, wie Munz und seine sieben Kollegen in Christbaumhausen.

Hugo Munz hat in den 30 Jahren Christbaumverkauf schon viel erlebt. Eins, sagt er, passiere immer wieder: dass sich Paare gewaltig in die Haare kriegen. Ist der Baum zu groß? Oder doch zu klein? Hat er zu wenig Äste? Oder zu viel? Passt er in die gute Stube? Muss er womöglich gestutzt werden? „Wenn Ehepaare ankommen“, sagt Hugo Munz und grinst verschmitzt, „dann kann ich sofort sehen, wer die Hosen an hat“. Und wer hat meistens des Sagen, wenn es um den Christbaum geht? „Fast immer die Frau.“ Regelmäßig kämen Männer auf den Hof, winkten ab und sagten nur drei Worte: „Macht meine Frau.“