Gefühlt jeder oder jede Zweite ist im kleinsten Leonberger Teilort Mitglied im örtlichen Sportverein. Bei der Feier zum 100-jährigen Bestehen des SVG zeigt sich, wie tief verwurzelt der Club in Gebersheim ist.
Der Sportverein Gebersheim hat 1070 Mitglieder – bei rund 2400 Einwohnerinnen und Einwohnern eine ordentliche Quote, die sich bei der großen Feier zum 100-jährigen Bestehen niedergeschlagen hat. Locker 500 Menschen strömten in die Gäublickhalle und zeigten sich entspannt und erfreut gleichermaßen. Ein Pläuschchen hier, Lacher dort – die Atmosphäre war entspannt und doch festlich, was auch am abwechslungsreichen Programm lag.
Vor der mit schwarzen und gelben, fast schon goldenen Luftballons gerahmten Bühne der großen Halle waren einige Tischreihen für die Älteren und die Ehrengäste bestuhlt, dahinter folgten normale Sitzreihen und ganz hinten die Cocktail-Tische im Bereich der Bar. Überall war eine Menge los und immer wieder mussten die Organisatorinnen und Organisatoren für Ruhe sorgen, weil insbesondere die ungezählten Kinder eine mächtige Geräuschkulisse aufbauten. Immerhin, sie hatten einen Riesenspaß, was für die Veranstaltung sprach.
Die Ehrengäste strömten dutzendfach, was sich schon daran zeigte, dass Oberbürgermeister Martin Georg Cohn weiter hinten Platz nehmen musste, als der offizielle Teil in Anlehnung an das Gründungsjahr 1924 pünktlich um 19.24 Uhr begann. Den Countdown dazu zählte der Nachwuchs zu „Shine on you crazy Diamond“ von Pink Floyd herunter, danach schlug AC/DCs „Hells Bells“ den mächtigen Auftakt der Sause.
„Sport macht Spaß und am meisten in der Gesellschaft“, brachte der erste Vorsitzende Arne Müller ein SVG-Motto auf den Punkt. Müller markierte die Meilensteine der Vereinsgeschichte von der Gründung am 2. August vor 100 Jahren im noch heute bestehenden Gasthaus Ochsen bis zum aktuellen Umbau des alten Rasenplatzes zu einem Kunstrasenplatz. Für sein Alter „ist der Verein wahrlich putzmunter“, stellte der auch fast 50-Jährige fest und die jubelnden Kids unterschrieben das sozusagen.
Vier Grußwortredner zollten dem Jubilar Respekt und unterstrichen dies auch mit Schecks und anderen Geschenken, voran OB Cohn, der den Verein „Garant für eine Gesellschaft, die funktioniert“ nannte. Das Jubiläum bedeute „100 Jahre Zusammenstehen“ und das gelte auch für die Stadt Leonberg. Die Gebersheimer dürften es gerne hören, haben sie doch einen der wenigen Vereine, dem die Sportstätten selbst gehören – entsprechend anspruchsvoll ist etwa die Finanzierung eines Kunstrasenplatzes.
Auch der frühere Höfinger Ortsvorsteher und Aidlinger Bürgermeister Ekkehard Fauth grüßte ebenso freundlich als Vorsitzender des Sportkreises Böblingen wie weitere Redner etwa des Turngaus Stuttgart.
Richtig Stimmung kam aber immer dann auf, wenn Moderator Joachim „Jojo“ Walter die bestens bekannten Mitglieder auf der Bühne begrüßte; wenn 13 Mädchen und ein Junge beim Rope-Skipping zeigten, wie anspruchsvoll Seilhüpfen im Jahr 2024 ist; wenn neun Frauen vom Chor 2000 des befreundeten Liederkranzes mit drei Instrumentalisten „Es lebe der Sport“ von Reinhard Fendrich zum besten gaben; oder wenn junge Turner und einige männliche Mitglieder jenseits der 50 Bubenturnen mit Schmunzelfaktor zeigten. Turn-Girls, Zumba und Bodybuilding rundeten das Programm ab.
Sie alle ernteten ebenso begeisterten Applaus wie das Ehepaar Oliver und Beate Schmidt, das in dritter Generation das Sportheim gastronomisch betreibt und die Mitglieder des schwäbischen Mundarttheaters „Schwätz raus“ aus Gebersheim, das lange Jahre die Weihnachtsfeier des SVG unterhielt, bevor es auch andernorts Erfolge feierte. Feiern war das Schlagwort des Abends. Der dauerte in der Gäublickhalle bis tief in die Nacht.
