Im Tarifstreit mit der Deutschen Post ist kein Ende in Sicht. Tatsächlich werfen sich Post und Verdi gegenseitig vor, die Beschäftigten unter Druck zu setzen.

Stuttgart - Im Tarifstreit bei der Post haben sich die Gewerkschaft Verdi und die Post gegenseitig vorgeworfen, die Beschäftigten unter Druck zu setzen. In dem Konflikt sei „kein Ende in Sicht“, betonte ein Verdi-Sprecher am Mittwoch in Stuttgart und verwies auf den wachsenden Unmut der Beschäftigten. Neben einer Blockadehaltung warf Verdi dem Arbeitgeber Einschüchterungen der Mitarbeiter vor. Die Post wies das von sich und beschuldigte die Gewerkschaft, Streikbrecher einzuschüchtern. Verhandlungstermine sind derzeit nicht geplant.

 

Verdi will die Post mit massiven Arbeitsniederlegungen zum Einlenken zwingen. Die Anzahl der Postler im Ausstand stieg im Land nach Angaben des Sprechers leicht auf 4200. Es ist der längste Arbeitskampf der vergangenen Jahre. Im Südwesten sind Beschäftigte der elf Briefverteil- und vier Paketzentren schon seit dem 8. Juni im Ausstand.

Die Post geht davon aus, dass bundesweit trotz Streik rund 80 Prozent der Briefe und Pakete ihr Ziel erreichen. Mit dem unbefristeten Arbeitskampf für bundesweit rund 140 000 Beschäftigte will die Gewerkschaft vor allem erreichen, dass die 49 regionalen Gesellschaften mit geringerer Bezahlung für mehr als 6000 Paketboten wieder in den regulären Haustarif aufgenommen werden.