Die baden-württembergischen Zeitungsredakteure haben am Mittwoch ihre Streiks ausgeweitet. Sie fordern vier Prozent mehr Lohn.

Stuttgart - Bei den Tarifverhandlungen für die rund 14.000 Redakteure bei Tageszeitungen ist am Mittwoch erneut keine Einigung erzielt worden. Das Treffen sei am Abend in Berlin ohne Ergebnisse vertagt worden, sagte eine Sprecherin des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV). Ein Termin für die Fortsetzung der Gespräche mit dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) stehe noch nicht fest.

 

Zuletzt hatte der BDZV zwei jährliche Einmalzahlungen von je 200 Euro angeboten und 1,5 Prozent mehr Gehalt ab 2013. Die Gewerkschaften DJV und Verdi wiesen dies als unzureichend zurück. Sie fordern nach eigenen Angaben die Fortschreibung angemessener Tarifverträge, eine gesicherte Altersvorsorge und eine moderate Gehaltserhöhung. Zudem lehnen sie „Dumpingbedingungen“ für künftige Redakteure ab.

Der BDZV will mit Verweis auf die schwierige Lage der Branche Abstriche bei den Einkommen durchsetzen und dazu Urlaubs- und Weihnachtsgeld kürzen und zu einem 13. Monatsgehalt zusammenfassen. Außerdem strebt er ein zweites Tarifwerk für Berufseinsteiger an. Die Tarife für Jungjournalisten könnten dadurch, je nach Lesart, zwischen 15 und 25 Prozent unter den bisherigen Anfangsvergütungen liegen.

Auch die achte Gesprächsrunde war von Warnstreiks begleitet. 400 Redakteure von 15 Tageszeitungen in Deutschland legten ihre Arbeit nieder. Am Tag zuvor waren bereits 300 Redakteure von acht Zeitungen in Streik getreten.