„Tiere der Großstadt“ aus Berlin wartet mit reichlich tierischem Personal auf und hat sogar einen Roboter im Cast. Doch die Mordmotive sind zutiefst menschlich. Wir haben den neuen „Tatort“ aus der Hauptstadt gesehen.

Kultur: Ulla Hanselmann (uh)

Berlin - Ein Roboter als Mordmaschine, eine Begegnung mit einem Wildschwein, die aufgrund von unterlassener Hilfe tödlich endet: „Tiere der Großstadt“ erzählt von zwei schrägen Fällen. Die Motive, die die Kommissare Rubin (Meret Becker) und Karow (Mark Waschke) bei ihren Ermittlungen zutage fördern, sind aber zutiefst menschlich. Was taugt der neue „Tatort“ aus Berlin – der Schnellcheck.

 

Die Handlung in zwei Sätzen

Zwei Todesfälle – doch keines der Opfer stirbt von Menschenhand. Ein Wildschwein und ein Roboter sind involviert.

Zahl der Leichen

Zwei.

Der Roboter

„Tiere der Großstadt“ rühmt sich, erstmals einen Roboter im Cast zu haben. Der Robista-Kiosk ist allerdings Fake: Als Leiharbeiterin kam die Roboterdame Gisela zum Einsatz, die in ihrem normalen Leben Spielzeugroboter baut.

Die Premiere

Eine Bereicherung ist Valery Tscheplanowa, Schauspielerin des Jahres 2017, als Katzenfreak und aus Eifersucht mordende Ehefrau. Ihr gegenüber zeigt sich sogar der sonst so kaltschnäuzige Karow (Mark Waschke) handzahm.

Die Heldin

Die Assistentin Anna Feil (Carolyn Genzkow), die immer von Karow die fiesesten Jobs aufgetragen bekommt und alles schluckt, muckt auf – wurde auch Zeit!

Die Motive

Eifersucht, Verlustangst – ganz klassisch. Aber Autorin Beate Langmaack hübscht das originell auf.

Die Nebenrolle

Charlie (Stefanie Stappebeck) betet die Natur an, das „heilige Wesen“, und bloggt darüber – diese Nebenrolle ist ein völlig überflüssiges Gadget.

Die Musik

Nils Frahms’ Synthie-Klänge sind eine stimmige Untermalung der Berlin-Bilder; am Schluss gehen sie trotzdem auf die Nerven. Zuviel ist einfach zuviel.

Unser Fazit

So schräge Storys gehen nur in Berlin. Ist doch so: Die Hauptstadt – ein riesiger Zoo.

Spannung

Note 3

Logik

Note 2