Ein grüner Vordenker und ein Querdenker von rechts erörtern Europas Zukunft: Ralfs Fücks und der Schweizer Roger Köppel sind zu Gast in der Reihe „Theater trifft Wirklichkeit“ am Sonntag im Schauspielhaus. Es gibt noch Karten.

Stuttgart - Wie demokratisch ist die EU? In vielen Ländern genießen autoritäre Parteien inzwischen das meiste Vertrauen. Die Wähler in Deutschland frustriert die Missachtung ihres Votums bei der Neubesetzung der wichtigsten Posten. Welche Folgen hat die Wahl Ende Mai für Europas Zukunft? Mündet die notorische Uneinigkeit in einer Selbstblockade? Ist das Modell der liberalen Demokratie auf dem Rückzug? Verstärkt sich der Trend zur Abschottung, zu autoritären Regierungspraktiken und nationalistischen Alleingängen? Diese Fragen sollen bei der nächsten Veranstaltung in der Reihe „Theater trifft Wirklichkeit“ zur Sprache kommen.

 

Politische Unkorrektheit gegen liberale Modernität

Am Sonntag, 7. Juli, sind der Schweizer Parlamentarier und Publizist Roger Köppel sowie der grüne Vordenker Ralf Fücks zu Gast.

Köpppel (54) ist Chefredakteur und Verleger des in Zürich erscheinenden Magazins „Die Weltwoche“. Er sitzt für die Schweizerische Volkspartei im Berner Parlament, die dort für eine nationalkonservative, europakritische Politik kämpft. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ nannte ihn den „größten Unruhestifter der Schweizer Medienszene“. Er vertrete meist „die Position des politisch Unkorrekten“.

Fücks (67) stand von 1997 bis 2017 an der Spitze der Heinrich-Böll-Stiftung und leitet seitdem das Zentrum Liberale Moderne in Berlin. In einem Interview mit der „Neuen Zürcher Zeitung“ erklärte er unlängst, warum „Sicherheit für die meisten Deutschen einen höheren Wert als Freiheit“ genieße und „das autoritäre Denken in Deutschland nie verschwunden“ sei. „Theater trifft Wirklichkeit“ ist eine Gesprächsreihe, die gemeinsam vom Staatstheater Stuttgart, der Robert-Bosch-Stiftung und der Stuttgarter Zeitung veranstaltet wird.

So kommt man an Karten

Die Diskussion am Sonntag, 7. Juli, findet im Schauspielhaus Stuttgart statt. Sie beginnt um 11.00 Uhr. Tickets gibt es beim Kartenservice unter 07 11 / 20 20 90 oder online unter tickets@staatstheater-stuttgart.de.