Diesmal hat der Innenminister seine eigene Partei nicht gegen sich. Für ihn ist das schon ein Erfolg. Doch Nibelungentreue kann er nicht erwarten.

Thomas Strobl, so scheint es, sucht die Anfechtung. Wird es um ihn herum still, fällt er in Unruhe. Anders kann sich kaum jemand erklären, wie der Innenminister von der CDU auf die Idee kam, einen Anwaltsbrief in brisanter Angelegenheit an einen Journalisten durchzustechen – ohne die Folgen zu bedenken. Verletzung des Dienstgeheimnisses? Strobl rief erst scheinbar empört: „Haltet den Dieb“, um am Ende einer überraschten Öffentlichkeit mitzuteilen: „Ätsch, ich war es selbst, der den Brief weitergab.“ So ist Strobl: Hat er keine Probleme, sucht er sie – und findet sie.