Ein ausgehungerter Greifvogel landet vor einem Wohnhaus in Leonberg. Die Feuerwehr bringt ihn zum Tierarzt.

Glück im Unglück hatte am Mittwoch ein völlig entkräfteter Jungfalke, der am Morgen vor einem Haus im Leonberger Stadtteil Eltingen sozusagen notgelandet war. Als eine Bewohnerin zur Arbeit gehen wollte, entdeckte sie den Greifvogel direkt vor der Eingangstür. „Zuerst dachte ich, er hätte einen Flügel gebrochen“, berichtete sie. „Doch dann flatterte er und riss den Schnabel auf. Aber er ist nicht weggeflogen.“

 

Die Frau alarmierte die Feuerwehr, die sofort anrückte. Der Falke hatte sich zwischenzeitlich auf einem Zaun platziert, machte aber keine Anstalten wegzufliegen. Die Feuerwehrmänner Volker Röckle und Moritz Schäfer, ausgestattet mit einem kleinen Käfig und einer Decke, näherten sich dem verängstigten Tier von zwei Seiten. Der Falke ließ sich problemlos einfangen.

Das Tier ist völlig entkräftet

„Das ist schon sehr ungewöhnlich“, meinte Volker Röckle nach der geglückten Aktion. „Gut möglich, dass er einfach Hunger hatte und völlig entkräftet war.“ Sein Kollege und er brachten den gefiederten Patienten zur Kleintierpraxis am Engelberg. Dort wurde der Falke erst einmal in eine Art Ruheraum gebracht, um Stress abzubauen.

Am Nachmittag dann die Entwarnung: „Der Falke ist wohlauf“, berichtet Jonathan Jakob von der Kleintierpraxis. „Wir haben ihn in eine Auffangstation gebracht, mit der wir schon lange zusammenarbeiten. Hier geht es ihm gut und er kann wieder zu Kräften kommen.“ Der Experte bestätigt den Verdacht des Feuerwehrmanns: „Der Falke war entkräftet. Ihm hat Futter gefehlt. Ansonsten hatte er keine Leiden.“

Das war das Glück des kleinen Jägers: „Wenn die Vögel Frakturen haben“, so erklärt Jakob, „können wir oft nichts mehr machen.“ Beruhigt ist auch die Anwohnerin, die den Falken am Morgen entdeckt hatte: „Das war klasse, dass die Feuerwehr sofort da war. Der kleine Falke hatte mich mit so großen Augen angeschaut.“