Papagei Rosalinda, Affe Cheetah, Löwe Clarence, Collie Lassie haben eins gemeinsam: Sie waren berühmte Serien-Helden – und es gab immer mehrere von ihnen mit demselben Namen.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Stuttgart - Hoffnung für Rosalinda: Der Papagei aus dem schwedischen Pippi-Langstrumpf-Film „Pippi in Taka Tuka Land“ von 1970 könnte ein neues Zuhause bekommen – in Deutschland, wo Astrid Lindgrens sommersprossige Kinderbuch-Heldin Pippi schon immer besonders viele Fans hatte.

 

Papagei Rosalinda

In seinem Käfig im Reptilienzoo in Malmö ist laut schwedischem Landwirtschaftsamt nicht genug Platz für den 49 Jahre alten Papageien, der in Wirklichkeit Douglas heißt, und seine Lebensgefährtin. Douglas sollte eingeschläfert werden, doch Zoobetreiber Frank Madsen wurde von Medien und Fans bestürmt, den Vogel leben zu lassen. Da er aber nicht bei einer Privatperson leben kann, sucht seine Besitzer nach einem Tierpark. Madsen steht in Kontakt mit einem Familienzoo in Süddeutschland. „Aber ich weiß noch nicht, ob ich sie dorthin transportieren kann und darf“, sagt Madsen. Findet er keine Lösung für das Platzproblem, muss Douglas im schlimmsten Fall sterben.

Schimpanse Cheetah

Ein anderer Filmheld war Cheetah, ein Schimpanse, der an der Seite der Tarzan-Mimen Johnny Weissmüller und Lex Barker durch den Urwald turnte. Den Großteil seines Lebens verbrachte Cheetah in einem Tierheim für Menschenaffen im US-Bundesstaat Florida, 2011 starb er an Nierenversagen. Angeblich soll Cheetah in Liberia geboren worden und 1932 von einem Tiertrainer per Luftfracht in die USA geschmuggelt worden sein. Mit „Tarzan, der Affenmensch“ (1932) begann er seine Karriere. In zwölf Urwaldstreifen stand Cheetah vor der Kamera. So will es die Legende. In Wirklichkeit wurde die Rolle von mindestens vier Schimpansen gespielt. Peter Dollinger, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Zoodirektoren (VDZ), vermutet, dass der echte Affe Cheetah irgendwann gestorben und stattdessen ein Jungaffe ins Heim gekommen sei. „Früher war es üblich, dass man Tieren immer denselben Namen gab. Denken Sie an Lassie, Fury oder Flipper.“

Delfin Flipper

Auch andere tierische Berühmtheiten wurden von mehreren Exemplaren gespielt: Für Flipper, den Delfin aus der gleichnamigen Fernsehserie (1963-1967), standen fünf weibliche Große Tümmler vor der Kamera. Fury (114-teilige schwarz-weiß Fernsehserie, 1955 bis 1960 in den USA und ab 1958 in Deutschland wöchentlich im Nachmittagsprogramm ausgestrahlt) war ein Rappenhengst.

Schäferhund Rin Tin Tin

Rin Tin Tin war ein Deutscher Schäferhund und Filmheld. Der Original-Rüde wurde 1918 gegen Ende des Ersten Weltkriegs von einem amerikanischen Soldaten in einem zerstörten Stall in Lothringen gefunden und nach Los Angeles gebracht, wo er nach einer Karriere mit 26 Filmen starb. Sein Nachfolger Rin Tin Tin Jr. brachte es von 1932 bis 1939 auf 13 Kinofilmen, Rin Tin Tin III trat nur in zwei Streifen – 1939 und 1947. 1954 bis 1959 folgte die US-Fernsehserie „The Adventures of Rin Tin Tin“.

Collie-Hündin Lassie

Noch berühmter ist Langhaarcollie-Hündin Lassie, die ihr Leinwanddebüt 1943 in „Lassie Come Home“ an der Seite der zehnjährigen Elizabeth Taylor hatte Es folgten die Fernsehserie „Lassie“ (1954-1973). Die erste Hundedame Lassie spielte der Rüde Pal. Einige seiner Kinder und Enkel schlüpften ebenfalls in die Rolle der taffen Collie-Dame. Offiziell gab es aber immer nur eine Lassie.

Känguruh Skippy

„Skippy, das Buschkänguruh“ war der Held einer Abenteuerserie für Kinder, gedreht 1966 bis 1968 im australischen Busch. Das graue Känguru mit der Baseball-Kappe wurde in 128 Länder verkauft und zählt neben Flipper, Daktari und Fury zu den Klassikern bei den Tierfilmserien. Von 1969 bis 1975 sendete das Deutsche Fernsehen 48 Folgen.

Löwe Clarence

Clarence, der schielende Löwe, war der Held eines in Afrika spielenden US-Spielfilms 1965, der so erfolgreich war, das ihm von 1966 bis 1969 die „Daktari“ (89 Episoden mit Marshall Thompson als Dr. Marsh Tracy) folgte.

Hengst Black Beauty

Black Beauty war der Held einer 1972 gedrehten britischen Abenteuerserie, die aus 52 Folgen von 1972 bis 1974 ausgestrahlt wurde. Der schwarze Hengst gehört im Film dem verwitweten britischen Landarztes James Gordon, dessen Kinder Vicky und Kevin das Pferd Ende des 19. Jahrhunderts krank in einem Wald finden und gesund pflegen.

Schweinchen Babe

Für den rosafarbenen Helden im australischen Familienfilm „Ein Schweinchen namens Babe“ von 1995 wurden 48 Ferkel ausgebildet.Den Schweinen wurde vertraglich zugesichert, dass sie niemals unter dem Hackebeil eines Schlachters enden würden.