Sie sind skurril, auffällig in Farbe, Form und Verhalten. In der Stuttgarter Wilhelma leben spannende gefiederte Tiere, die einen faszinieren können.

In dem zoologisch-botanischen Garten in Stuttgart leben rund 11000 Tiere und 1200 Tierarten aus aller Welt auf etwa 30 Hektar. Damit zählt die Wilhelma zu einem der artenreichsten Zoos – nicht nur in Deutschland. Zu den Tieren zählen auch jede Menge schräger Vögel mit interessanten Verhaltensweisen, die teilweise auch in ihrer Art gefährdet sind.

 

Es gibt auch Vögel, die sind ganz schön emanzipiert, etwa beim Brutverhalten.

Emu-Männchen brüten die Eier aus

Die Emus. Foto: Sabine Thomas

Er zählt zu den größten Vögeln, die die Wilhelma beherbergt, der Emu (Dromaius novaehollandiae). „Und er gehört zu den bekanntesten Tierarten Australiens“, sagt Birger Meierjohann, der Sprecher der Wilhelma. An dem Vogel ist fast alles außergewöhnlich: Als Laufvogel kann er nicht fliegen, dafür aber mit einer Geschwindigkeit von bis zu 50 Stundenkilometern rennen. Seine Stimme ist ein dumpfes Dröhnen. Und seine Eier sind nicht, wie man es erwarten würde, weiß, sondern dunkelgrün. Und: Die Eier werden vom Männchen ausgebrütet, das auch für die Aufzucht der Jungvögel zuständig ist. Zu finden sind die Emus im Gehege neben der Vogelfreifluganlage.

Der Waldrapp sieht skurril aus

Der Waldrapp. Foto: Inga Dauter

Der Waldrapp istein gänsegroßer Ibisvogel mit pechschwarzen Gefieder und sieht mit seinem gebogenen Schnabel recht skurril aus. „Seine rote Glatze und sein Nackenschopf machen ihn unverkennbar“, sagt Meierjohann. Der einst auch in Süddeutschland beheimatete Vogel Geronticus eremita wurde in Mitteleuropa schon im 17. Jahrhundert ausgerottet. Dank Nachzuchten in Zoos gibt es mittlerweile wieder erfolgreiche Wiederansiedlungen. Der Waldrapp ist bei den Subtropenterrassen in der Wilhelma zu finden. Er ist einer der am stärksten bedrohten Vögel weltweit.

Toko-Vogel mauert brütendes Weibchen ein

Von-der-Decken-Toko. Foto: Sabine Thomas

Bei den Von-der-Decken-Tokos (Tockus deckeni) gibt es ebenfalls ein ganz kurioses Brutverhalten. Denn das Weibchen verbringt die gesamte Brutzeit in einer Höhle, deren Öffnung das Männchen mit Lehm „zumauert“. Durch einen schmalen Schlitz versorgt das Männchen seine Partnerin und den gemeinsamen Nachwuchs mit Nahrung. Diese besonderen Vögel sind im Giraffenhaus zu sehen. Ursprünglich sind sie in Ostafrika von Äthiopien bis Nord-Uganda beheimatet.

Der Wegekuckuck ist ein „Roadrunner“

Der schnelle Wegekuckuck. /Birger Meierjohann

Der Wegekuckuck (Geococcyx californianus) ist ein Vogel, der ursprünglich im Süden des nordamerikanischen Kontinents beheimatet ist. Er ist auch als „Roadrunner“ geläufig, sagt Meierjohann. Der Wegekuckuck fliegt nur kurze Distanzen. Viel lieber hält er sich am Boden auf und rennt seiner Beute nach, dazu zählen etwa Reptilien, Insekten und Nagetiere. Dabei läuft er mehr als 30 Stundenkilometer schnell. Er ist im Haus für Kleinsäuger, Vögel und Insektivoren zu finden.

Der Gelbwangenkakadu

Die Gelbwangenkakadus. Foto: Lisa-Marie Grimmer

Der Gelbwangenkakadu (Cacatua sulphurea) ist eine indonesische Papageienart, die Baumsamen und Früchte frisst. Sie gelten als „die lautstarken Clowns der Vogelwelt“ und machen sich bei Aufregung auch stets ganz deutlich bemerkbar: mit einer aufgestellten Haube, fast ohrenbetäubendem Geschrei und wilden Tänzen. So sorgen sie für Aufmerksamkeit. Die Papageienart ist bei den Subtropenterrassen zu finden.

Afrikanischen Zwergfalken – kleinste Greifvögel der Welt

Afrikanischer Zwergfalke. Foto: Olaf Kühl

Die Afrikanischen Zwergfalken (Polihierax semitorquatus) gehören zu den kleinsten Greifvögeln.

Mit einer Körperlänge von rund 20 Zentimetern ist er gerade mal so groß wie eine Singdrossel. Zu erleben sind die Zwergfalken im Haus für Kleinsäuger, Vögel und Insektivoren in der Wilhelma. Ursprünglich kommen sie übrigens in Ost- und Südwestafrika vor, wo sie in trockenen Baumsavannen und Halbwüsten leben.

Das Blaukrönchen schläft kopfüber

Das Blaukrönchen im Ruhe-Modus. Foto: Inga Dauter

Das Blaukrönchen (Loriculus galgulus) ist ein winziger Papagei aus Südostasien. Der kleine Vogel hat eine Eigenart: Er ruht nicht aufrecht sitzend, sondern wie eine Fledermaus kopfüber hängend. Zu finden ist er im Maurischen Landhaus des Stuttgarter Zoos.