Die Polizei warnt vor Taschendieben auf den Weihnachtsmärkten und erklärt, wie die Täter typischerweise vorgehen. Was die Besucherinnen und Besucher tun können, um sich zu schützen.

Die ersten Weihnachtsmärkte haben begonnen. Auch in der Region Stuttgart locken Glühweinduft, gebrannte Mandeln und das weihnachtliche Flair tausende Besucher zu den Märkten. Unter anderem starteten am Donnerstag die Märkte in Esslingen und in Ludwigsburg. Damit beginnt aber auch wieder die Hochsaison der Taschendiebe. Diese nutzen mit Vorliebe das Gedränge zwischen den Ständen und Buden, um reichlich Beute zu machen.

 

Deshalb mahnt die Polizei Besucher, besonders vorsichtig zu sein. Denn innerhalb von Sekunden verschwinden oft völlig unbemerkt Geldbörsen mit Bargeld, Kreditkarten, oft auch persönlichen Dokumenten oder die Autoschlüssel. Insbesondere auch Smartphones sind häufig die Beute. Da der Verlust der Wertsachen meist erst später bemerkt wird, laufen Fahndungsmaßnahmen oft ins Leere und die Fälle bleiben ungeklärt.

Wie die Täter typischerweise vorgehen

Taschendiebe treten oft im Team auf. Während der eine ablenkt, „zieht“ der andere die Geldbörse oder Brieftasche, ein dritter Täter übernimmt die Beute. Die Diebe suchen das Gedränge. Dort wo die Menschen dicht an dicht stehen und durch die Marktstände abgelenkt sind, ist die Gefahr, Opfer eines Diebstahls zu werden, am größten. Das Portemonnaie oder das Smartphone locker in die Gesäßtasche gesteckt, die Handtasche halb offen - eine Einladung für Langfinger. Dazu kommt noch, dass die meisten Menschen mehr Bargeld dabei haben als üblich. All das macht die Weihnachtsmärkte für Taschendiebe besonders attraktiv.

„Häufig angewandte Tricks zur Ablenkung der Opfer sind Fragen nach dem Weg oder sonstige fadenscheinige Gesprächsthemen oder die Bitte um Unterschriften auf irgendwelchen Spendenlisten“, erklärte das Polizeipräsidium Reutlingen. Auch das scheinbar versehentliche Anrempeln von Personen, teilweise unter Beschmutzen deren Kleidung ist ein Trick, um den potenziellen Opfern nahezukommen.

Die Polizei gibt folgende Tipps:

  • Handtaschen sollten immer geschlossen sein und mit der Verschlussseite zum Körper getragen werden.
  • Tragen Sie Geld, Scheckkarten, Ihr Smartphone und andere Wertsache in verschlossenen Innentaschen der Kleidung, in Gürteltaschen oder Brustbeutel und nah am Körper. Geldbörsen gehören nicht in die Hosentasche.
  • Nehmen Sie nur so viel Geld oder EC-Karten mit wie nötig.
  • Seien Sie im Gedränge oder in einer Menschenansammlung besonders aufmerksam.
  • Werden Sie besonders misstrauisch, wenn Sie angerempelt werden.
  • Achten Sie beim Bezahlen mit Ihrer EC- oder Kreditkarte, dass es Dritten nicht möglich ist, Ihre Geheimzahl auszuspähen.
  • Führen Sie auf keinen Fall – auch nicht getarnt – Ihre Geheimzahl schriftlich mit.

Die Pressestelle des Präsidiums Reutlingen erklärt, in diesem Jahr verstärkt auf den Märkten unterwegs zu sein – auch in zivil. Aber auch Privatpersonen können mit dem Beherzigen der Tipps vorbeugen, um möglichst nicht zum Opfer der Täter zu werden.