Früher sollte der Wein möglichst wuchtig sein, heute eher schlank und elegant: Die Stilistik des Weins hat sich verändert, aber auch die Anbauweise und Vieles mehr. Ein Überblick.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Sein Einfluss hat sich sogar sprachlich niedergeschlagen: Parkerisieren wird es genannt, wenn Weine fruchtig, dicht und schwer ausgebaut werden mit hohem Alkoholgehalt und betonten Tanninen, um bei dem US-amerikanischen Weinkritiker Robert Parker zu punkten. Dass in den 1990er Jahren und darüber hinaus wuchtige Weine in aller Munde waren, wird auf ihn zurückgeführt. „Es ist ein Zyklus“, sagt Dieter Blankenhorn, der Direktor vom Staatsweingut Weinsberg. Denn auch im Weinbau kommen und gehen die Moden. Sogar beim Anbau ändern sich die Vorlieben, obwohl neu angelegte Weinberge 30 Jahre brauchen, um sich zu amortisieren. Nicht jeder Winzer springt auf jeden Trend auf – aber auch nicht jeder Kunde.