Die Stuttgarter Drum-and-Bass-Veranstaltung U-Turn feiert an diesem Freitag ihren 13. Geburtstag. Gleichzeitig feiern die Macher die Premiere einer neuen Partyserie.

Stuttgart - Gemeinhin gilt die Zahl 13 ja nicht gerade als eine Ziffer, die Gutes verheißt. Doch für die Macher der Partyreihe U-Turn ist sie eine Glückszahl – zumindest in dieser Woche. Denn am Freitag feiert der Musikevent im Club Universum am Charlottenplatz seinen 13. Geburtstag. Und aus diesem Anlass legen die Organisatoren gleich noch eine neue Veranstaltungsreihe auf: Von diesem Freitag an gibt es im Rahmen der U-Turn-Serie dreimal pro Jahr eine Party namens „UK Edition“, zu der internationale Drum-and-Bass-DJs nach Stuttgart eingeladen werden. Am Jubiläumstag steht die Gruppe Aquasky aus England an den Plattentellern.

 

Die Idee, die U-Turn ins Leben zu rufen, wurde vor 13 Jahren an einem Abend geboren, an dem die Veranstalter Heidi Claßen, Nanno Smeets und Kai Bohn gemeinsam bei einem Bier zusammensaßen. Nanno, der zu jener Zeit bereits einer der Geschäftsführer des Traditionsclubs Röhre am Wagenburgtunnel war, hatte schon länger den Plan, eine eigene Party zu veranstalten. Und auch Heidi und Kai hatten den Wunsch, auch unbekannteren DJs aus Stuttgart eine Plattform zu bieten. Unter dem Namen „U-Turn Local Heroes“ feierten die Macher im Jahr 2000 schließlich im Club Röhre Premiere – mit der Unterstützung von vielen freiwilligen Helfern aus dem Freundeskreis und ziemlich gemischten Gefühlen. „Bei der ersten Party hatten wir wirklich Angst, dass keiner kommt“, sagt Heidi. „Aber es lief gut, der Laden war voll.“

Seit dem Ende der Röhre ist das Universum Heimat der U-Turn

Seither veranstalten die Freunde ihre Party jeden zweiten Freitag im Monat. Zwölf Jahre lang wurde im Club Röhre gefeiert. Seit dessen Schließung im Jahr 2012 haben die Macher im Universum am Charlottenplatz eine neue Bleibe gefunden.

Obwohl sie mit den Vorbereitungen, um die sie sich neben dem Beruf kümmern müssen, alle Hände voll zu tun haben, bleibt der Spaß an der Veranstaltung auch nach 13 Jahren nicht auf der Strecke. Schließlich gab es in der Vergangenheit immer wieder Situationen, über die die drei heute noch schmunzeln müssen. „Ich kann mich noch daran erinnern, wie ein Gast mal am Ende der Party mit einer zerbrochenen halben Kloschüssel rausspaziert ist“, erzählt Kai lachend. „Solche und ähnliche Sachen gab es immer wieder.“

Friedliches Publikum und unterschiedliche Musikstile

Dass sich die U-Turn nun schon 13 Jahre hält, ist laut Nanno vor allem der friedlichen Atmosphäre zu verdanken. „Es gab zum Glück nie viel Stress“, sagt er. „Alles ist sehr familiär, eine echte Wohlfühlparty.“ Doch die Stimmung ist wohl nicht der einzige Grund für die Erfolgsgeschichte. Auch die unterschiedlichen Musikstile, die die Veranstaltung prägen, scheinen beim Publikum gut anzukommen.

Traditionell wird bei der U-Turn auf drei Tanzflächen Drum and Bass, Reggae und ein Mix aus elektronischer Musik gespielt. Schon in der Anfangszeit wurde die Veranstaltung in Internetforen immer wieder unter die besten Drum-and-Bass-Partys Deutschlands gewählt. Und auch von DJs, die nicht zur lokalen Szene gehören, wurden die Organisatoren regelmäßig gefragt, ob sie bei der U-Turn Musik machen dürften. Weil die Macher ihre Ursprungsidee, ausschließlich DJs aus der Region auflegen zu lassen, aber nicht aufgeben wollten, riefen sie gemeinsam mit ihrem Freund Steffen Luschnitz 2002 eine weitere Reihe mit DJs aus dem In- und Ausland ins Leben. Diese Reihe wurde mit dem Ende der Röhre zu Grabe getragen. Jetzt wird sie dreimal pro Jahr unter dem Namen „U-Turn UK Edition“ wiederbelebt. „Die meisten Drum-and-Bass-DJs kommen aus Großbritannien, daher der Name“, erklärt Steffen Luschnitz. „Wir laden aber auch Künstler aus anderen Ländern ein.“

Ihre Partyreihe wollen die Veranstalter noch möglichst lange am Leben erhalten. Und vielleicht können sie dann in ein paar Jahren sogar schon das 20. Jubiläum feiern.