Nach dem Unfall an der Schwebebahn im Europapark sucht die Polizei nach der Ursache. Die Besucher sind aber unbeeindruckt und steigen weiterhin in die Züge und in noch viel furchteinflößendere Gefährte.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Rust - Im Zusammenhang mit dem Zusammenstoß zweier Schwebebahn-Züge am Samstag im Europa-Park Rust bei Freiburg schließt der Betreiber einen technischen Defekt als Unfallursache aus. Die Polizei äußerte sich am Montag nicht, veranlasste aber bisher keine tiefergehenden Untersuchungen an den Fahrzeugen. Einer der beiden beteiligten Züge war bereits am Sonntag wieder auf die Strecke gegangen, am zweiten müsse noch eine Beschädigung an der Glasfaserverkleidung repariert werden, erklärte eine Sprecherin des Parks. Ein dritter unbeteiligter Zug hatte schon zwei Stunden nach dem Unfall den Betrieb wieder aufgenommen.

 

Eigentlich steht der Europa-Park-Express für Entspannung statt für Aufregung. Auf einem Rundkurs in mehreren Meter Höhe verbindet er die verschiedenen Themenbereiche des knapp 100 Hektar großen Geländes und fährt dabei kaum mehr als Schrittgeschwindigkeit. Im Unterschied zu den automatisch betriebenen Achterbahnen wird er von einem Lokführer gesteuert. Ob dieser einen Fehler begangen hat, ließen am Montag sowohl die Polizei als auch die Parkleitung offen. Der zuständige Sachbearbeiter sei noch einmal an der Unfallstelle und habe seine Ermittlungen noch nicht abgeschlossen, erklärte die Polizei.

Trostpflaster für die Betroffenen

Der betroffene Zugführer hatte bei dem Unfall einen Schock erlitten, ein Passagier war leicht verletzt worden. Er konnte nach kurzer Behandlung in der Sanitätsstation des Europa-Parks aber wie die anderen 70 Fahrgäste den Besuch fortsetzen. Alle Betroffenen seien mit einer Freikarte für die Aufregung entschädigt worden, sagte die Sprecherin. Der Europa-Park-Express fährt seit 1995. In dieser Zeit habe es keine Unfälle gegeben, sagte die Sprecherin.

Die Parkbesucher blieben von dem Vorfall unbeeindruckt und stiegen am Montag in großer Zahl selbst in die furchteinflößendsten Achterbahnen. Auch der Großbrand, bei dem Ende Mai Teile des holländischen Dorfs und des skandinavischen Themenbereichs abgebrannt waren, habe sich nicht in der Besucherstatistik bemerkbar gemacht. „Da gibt es überhaupt keine Auswirkungen“, sagte die Sprecherin.

Staatsanwaltschaft ermittelt immer noch

Bei dem Feuer war ein Schaden in zweistelliger Millionenhöhe entstanden. Die genaue Schadenshöhe und die genaue Ursache stehen aber weiterhin nicht fest. Die Staatsanwaltschaft Freiburg arbeitet gegenwärtig an ihrem Abschlussbericht. Der 1975 eröffnete Europa-Park gilt als größter Freizeitpark in Deutschland. Jährlich wird er von mehr als 5,5 Millionen Menschen besucht.