Einige Vertretungslehrer müssen sich künftig in den Sommerferien nicht mehr arbeitslos melden. Das trägt Kultusministerin Susanne Eisenmann den Beifall der Lehrerverbände ein – und weitere Forderungen.

Stuttgart - Einhellige Zustimmung erfährt Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) für ihre Entscheidung, bestimmte Vertretungslehrer für zwei Schuljahre zu beschäftigten und sie damit nicht mehr während der Sommerferien in die Arbeitslosigkeit zu schicken.

 

„Endlich! – Dieser Schritt ist längst überfällig“, kommentiert Ralf Scholl, der Landesvorsitzende des Philologenverbands (PhV). Baden-Württemberg sei das Bundesland, das bundesweit die meisten Vertretungslehrkräfte zu den Sommerferien entlasse und zum ersten Schultag wieder einstelle. „Diese Behandlung der Vertretungslehrkräfte ist eines reichen Landes unwürdig“, kritisiert Scholl.

Wie unsere Zeitung berichtete, will Kultusministerin Eisenmann die Möglichkeit eröffnen, dass Lehrer, die in Mangelregionen als Elternzeitvertreter eingesetzt werden, Verträge über zwei Schuljahre hinweg erhalten, und damit während der Sommerferien nicht mehr arbeitslos sind. Bisher enden die Verträge mit dem Ende des Schuljahrs. Viele Vertretungslehrer werden zum Beginn des neuen Schuljahrs wieder befristet eingestellt.

Gerhard Brand, der Chef des baden-württembergischen Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), begrüßt diese neue Möglichkeit: „Das ist ein wichtiger Schritt für Vertretungslehrkräfte, aber auch eine Maßnahme gegen den Lehrkräftemangel.“

Verbände fordern weitere Verbesserungen

VBE wie PhV erwarten aber weitere Schritte. Nicht nur Elternzeitvertretungen, sondern alle Vertretungslehrer mit langfristig befristeten Verträgen sollten über die Sommerferien hinweg bezahlt werden, fordern sie. Brand erachtet das „als Zeichen der Wertschätzung“ für die Vertretungslehrer.

Wie Brand will auch Scholl die Regelung auf Referendare nach Abschluss ihrer Ausbildung ausgedehnt wissen: „Fertige Referendare müssen ebenfalls für die Sommerferien bezahlt werden, sonst nehmen sie keine Stelle in Baden-Württemberg an, sondern wandern in andere Bundesländer ab“, fordert der Chef des Philologenverbands.