Der VfR Birkmannsweiler und die Stadtverwaltung Winnenden wollen den Pächtern der am Sonntag abgebrannten Gaststätte helfen.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Winnenden - In der Nacht zum Sonntag ist das Vereinsheim des VfR Birkmannsweiler komplett niedergebrannt (wir berichteten). Die Mitglieder des Sportvereins können den Verlust nicht fassen, viel Eigenarbeit steckte in dem Gebäude und natürlich jede Menge Erinnerungen. Für die Pächter der Vereinsgaststätte ist der Brand doppelt schlimm: Die Familie wohnte in dem Gebäude. Glücklicherweise waren die Wirtsleute zur Brandzeit im Urlaub.

 

„Was sie im Koffer hatten, ist jetzt ihr Hab und Gut“, sagt Jörg Pfahler, einer der beiden Ehrenvorsitzenden des Vereins. Zurzeit sei die vierköpfige Familie bei einem Vereinsmitglied untergebracht, bis sie eine Wohnung gefunden hat. Sowohl der Verein als auch die Stadtverwaltung Winnenden seien bei der Suche involviert.

Gebäude in Eigenleistung gebaut

Seit 2011 hat die Pächterfamilie das Vereinsheim bewirtet. „Die Ironie des Schicksals ist, dass sie gestern wieder nach ihrem Urlaub öffnen wollten.“ Die Gaststätte sei unter der Regie der Familie sehr gut gelaufen, viele Konfirmationsfeiern seien für dieses Jahr bereits gebucht gewesen. Nun sei auch die wirtschaftliche Existenz der Pächter bedroht. „Aber auch hier werden wir versuchen zu helfen.“

Gestern, an seinem 67. Geburtstag, steht Pfahler vor der Ruine des Vereinsheims am Ortseingang von Birkmannsweiler. „Für mich ist das heute ein trauriger Geburtstag, Das sind auch die Trümmer einer meiner Lebensleistungen“, sagt er. Von 1974 bis 1976 hat er zusammen mit vielen anderen Sportlern des Vereins das Gebäude komplett in Eigenleistung gebaut. „1982 ist dann der Wohnungsaufbau dazugekommen, wieder in Eigenleistung. Als ich am Sonntagmorgen erfahren habe, dass es zerstört ist, bin ich mit Tränen in den Augen hingegangen.“

Der materielle Schaden betrage mindestens 500 000 Euro, sagt Pfahler. „Dazu kommt der Verlust des vertrauten Gebäudes, an dem viele Erinnerungen hängen.“ Auch die Trikots, Bälle und andere Utensilien des Fußballvereins sind zerstört worden. „Vereine aus umliegenden Ortschaften haben uns schon ihre Hilfe angeboten.“

Hilfsangebote von allen Seiten

Für den Vorstand stelle sich nun die Frage, wie es weitergehen soll. „Hier in Birkmannsweiler herrscht eine ganz besondere Art des Zusammenhalts, von daher wird sicher einiges in die Wege geleitet werden“, sagt Pfahler. Bereits jetzt kämen von allen Seiten Hilfsangebote.

Die Ermittlungen der Polizei waren gestern noch nicht abgeschlossen. Ein Passant hatte in der Nacht zum Sonntag um 1.30 Uhr bemerkt, dass im Anbau des Vereinsheims ein Brand ausgebrochen war. Die freiwillige Feuerwehr rückte sofort mit sechs Fahrzeugen und 45 Mann an, konnte jedoch nicht verhindern, dass die Flammen auf das Hauptgebäude übergriffen, da diese sich über die Bodenbeläge ausbreiteten. Wegen mehrerer Brandnester musste das Gebäude schließlich mit einem Bagger teilweise abgerissen werden. Die Feuerwehr war bis zum Sonntagmittag im Einsatz. „Glücklicherweise ist niemand zu Schaden gekommen“, sagt Jörg Pfahler.