Der Verfassungsschutz ist alarmiert wegen Terrorrisiken, die auch von Minderjährigen ausgehen können. Die Behörde hat 45 Jugendliche aus dem islamistischen Umfeld im Blick. Bundesinnenminister Horst Seehofer möchte die Kontrolle erleichtern, stößt bei der SPD aber auf Granit.
Stuttgart - Das Bundesamt für Verfassungsschutz warnt vor potenziellen Terroristen und Terrorhelfern im minderjährigen Alter. „Auch Kinder können Gefährder sein“, bestätigt die Sicherheitsbehörde auf Anfrage der Stuttgarter Zeitung. Sie verweist auf islamistisch motivierte Attacken von minderjährigen Tätern. 2016 scheiterte zum Beispiel ein Sprengstoffanschlag auf den Weihnachtsmarkt in Ludwigshafen, den ein zwölfjähriger Junge mit IS-Bezug geplant hatte. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will dem Verfassungsschutz erlauben, auch Informationen über Kinder zu speichern. Die Gesetzesänderung ist in der großen Koalition aber umstritten.