Auf den Autobahnen im Land müssen sie jetzt vorarbeiten. Denn während der EM sollen die Fußballfans aus allen möglichen Ländern Europas freie Fahrt auf den mehrspurigen Straßen im Südwesten genießen können – ohne viele Baustellen, ohne Staus.
Die Autobahn GmbH hat deshalb Vorkehrungen für den Zeitraum zwischen dem 14. Juni und dem 14. Juli getroffen: „Uns ist es gelungen, einen Teil der geplanten Baumaßnahmen zeitlich vor beziehungsweise nach die EM zu legen, um so verkehrliche Beeinträchtigungen in andere Zeiträume zu verschieben“, teilt eine Sprecherin mit.
Zusätzliche Belastung für bereits bekannte Staustrecken
Zudem gibt es konkrete Vorgaben an den EM-Spieltagen in Stuttgart. Fünf Spiele werden in der baden-württembergischen Landeshauptstadt ausgetragen, darunter das zweite Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn (Mittwoch, 19. Juni, 18 Uhr). An den betreffenden Tagen (16. Juni, 19. Juni, 23. Juni, 26. Juni, 5. Juli) soll es laut Autobahn GmbH im Radius von 50 Kilometern rund um den Spielort Stuttgart „keine Baumaßnahmen kurzer Dauer“ auf den Autobahnen geben.
Bei länger andauernden Baustellen sei der „bauliche Ablauf so gestaltet, dass Eingriffe in den fließenden Verkehr an den Spieltagen so gering wie möglich gehalten werden“. Vollsperrungen seien an diesen Tagen überhaupt nicht vorgesehen. Generell lautet die Ansage der Autobahn GmbH mit Blick auf die EM: „Es wird mit deutlich mehr Verkehr gerechnet, der aufgrund der Spielzeiten zusätzlich zum Berufsverkehr auftreten wird.“ Das belaste die bereits bekannten Staustrecken zusätzlich.
Anpfiff um 18 Uhr lässt Anreise der Fans und Berufsverkehr zusammenfallen
Der ADAC erwartet durch die EM – abgesehen vom Großraum Stuttgart – keine größeren Auswirkungen auf die überregionalen Autobahnen. „Zumindest dürfte die Belastung nicht deutlich höher sein als sonst von Mitte Juni bis Mitte Juli“, teilt ein Sprecher mit. Die Sommer-Reisezeit habe dann zwar schon begonnen, doch nur in wenigen der 16 Bundesländer haben die Schülerinnen und Schüler bereits Ferien (Bremen, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen). Und in Baden-Württemberg starten die Sommerferien erst nach der EM.
Der Fokus liege auf Stuttgart, da die Landeshauptstadt der einzige EM-Spielort in Baden-Württemberg ist. Mit der größten Verkehrsbelastung rechnet der ADAC beim Spiel der Deutschen gegen Ungarn: „Hier wird mit Sicherheit auch Prominenz aus Politik und Verbänden vor Ort sein, was zusätzliche Straßensperrungen und Umleitungen zur Folge hat“, heißt es. Zudem sorge der Anpfiff um 18 Uhr dafür, dass die Anreise der Fans mit dem Berufsverkehr zusammenfalle.
Autokorsos könnten auch in Karlsruhe und Mannheim Staus verursachen
Der ADAC empfiehlt daher eine frühzeitige Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Autofahrer sollten Park-and-Ride-Parkplätze nutzen oder Fahrgemeinschaften bilden.
Doch auch unabhängig von den EM-Spieltagen in Stuttgart können Autokorsos Staus und Straßensperrungen verursachen – nicht nur in der Landeshauptstadt, auch in anderen Großstädten in Baden-Württemberg, wie Karlsruhe oder Mannheim.