Das Thema Straßenbau am Bodensee ist eine lange Geschichte von Zank und Zauderei. Sinnbildlich dafür steht die chronisch verstopfte Bundesstraße 31. Hier erhöhte sich der Schwerlastverkehr wie kaum irgendwo. Große Lösungen sind nicht in Sicht.

Politik/Baden-Württemberg: Rüdiger Bäßler (rub)

Hagnau/Bodensee - Das muss man den Verkehrsaktivisten der Bodenseeregion lassen: Wenn es um Fragen des Straßenausbaus geht, also des großen Schneckenrennens, kriegt von Stockach bis Lindau so gut wie jeder einen Seitenhieb ab: selbstverständlich die grünen Ideologen, dazu die Verkehrsplaner des Regierungspräsidiums Tübingen, der Salemer Adelige Max von Baden, der einen Autobahnbau durch seine Weinberge einst mittels eines Hubschrauberflugs mit Lothar Späth verhindert haben soll, die knickrigen Tagesurlauber, die alles verstopfen und dabei ihr eigenes Vesper verzehren. Sogar die Rundfunksender, denen vereinzelte Kommunale immer wieder mal vorwerfen, zu viele Staumeldungen von der Bundesstraße 31 zu senden und dadurch eben jene Tagestouristen zu verschrecken. Am See gilt so was als Form der Dialektik, nicht der Schizophrenie.