Eigentlich wollte man Nicolas Gonzalez beim VfB Stuttgart langsam heranführen. Weil der junge Argentinier aber sofort überzeugt, gibt selbst der VfB-Trainer seine übliche Zurückhaltung auf.

Stuttgart - Michael Reschke hatte bei der Verpflichtung von Nicolas Gonzalez noch angemahnt, dass man dem neuen Angreifer Zeit geben müsse, nicht gleich zu viel erwarten solle. Schließlich komme der junge Mann direkt aus Argentinien. Von einem anderen Kontinent also. Neues Land, neue Umgebung, neuer Verein, andere Sprache.

 

Doch: Kaum ist Nicolas Gonzalez in Stuttgart angekommen, macht der Stürmer deutlich, warum der VfB 8,5 Millionen Euro für ihn überwiesen hat.

Beim Testspiel am Mittwoch beim FV Illertissen erzielte Gonzalez prompt zwei Treffer. Gegen die SG Sonnenhof Großaspach legte er zwar kein Tor nach, bereitete aber das zwischenzeitliche 2:0 von Erik Thommy vor und war auch sonst der beste Mann auf dem Platz. Und das, obwohl er nur 45 Minuten im Einsatz war.

Neuer Wirbelwind im Angriff

Kein Wunder also, dass VfB-Trainer Tayfun Korkut im Anschluss an die Partie vor allem Fragen zu seinem neuen Wirbelwind im Angriff beantworten musste. Auch wenn dem Coach das ganz offensichtlich gar nicht so lieb war. Immer wieder versuchte er das Gespräch auf alle Zugänge im Allgemeinen zu lenken, in dem er Sätze sagte, wie: „Der eine braucht ein bisschen länger, bei dem anderen geht es schneller. Nico hat einen guten Start gehabt in Illertissen mit den beiden Toren. Wir werden alle Neuen aber die nötige Zeit geben.“

Zeit, die Gonzalez scheinbar gar nicht benötigt. So könnte der 20-Jährige schon bald an der Seite von Mario Gomez stürmen. „Nico Gonzalez ist ein umtriebiger Stürmer. Er ist eine Option, wir sind sehr zufrieden, dass wir ihn hier haben. Im Moment sieht das sehr positiv aus“, sagte Tayfun Korkut.

Um dann endgültig seine anfängliche Zurückhaltung aufzugeben: „Beim Nicolas haben wir gesehen, dass er einen unglaublichen Hunger hat. Wir haben relativ schnell gemerkt, dass er will. Und er hat einen richtigen Riecher. Das ist typisch südamerikanisch.“