Der neue Trikotsponsor Winamax, der fortan für drei Jahre die VfB-Brust ziert, kommt nicht überall gut an. VfB-Präsident Claus Vogt hat nun in einem Interview Stellung bezogen

Sport: Philipp Maisel (pma)

Der VfB Stuttgart hat zuletzt mit mehreren Sponsoring-Aktivitäten für Aufsehen gesorgt. Da ist zuerst das württemberger „Weltmarken-Bündnis“ zwischen Mercedes, Porsche, MHP und dem VfB, das sich zu einem 100-Millionen-Euro-Pakt auswachsen kann, aber noch immer nicht formal in trockenen Tüchern ist.

 

Darauf folgte ein Paket-Deal mit drei Großsponsoren. Durch Abschlüsse mit den Unternehmen Hep Global, Q-nnect und Winamax ist es der Marketing-Abteilung des Clubs um Rouven Kasper gelungen, Einnahmen von rund 20 Millionen Euro zu generieren. Doch der Wettanbieter Winamax auf der Trikotbrust kommt nicht bei allen Fans gut an. Die Verantwortlichen sehen sich enormen Gegenwind gegenüber. Präsident Claus Vogt bezog nun in einem Interview mit dem „Kicker“ (Montagsausgabe) dazu Stellung.

Vogt versteht Kritik, hebt Einnahmen hervor

„Die Meinung dieser Fans respektieren wir natürlich. Winamax hat seine Wurzeln in der digitalen Fußballwelt. Zudem sind Wettanbieter generell in den vergangenen Jahren immer stärker als Partner und Sponsoren von Vereinen oder sogar ganzen Ligen in Erscheinung getreten. Wir werden weiter ganz genau hinschauen, wie sich die Branche entwickelt. Der VfB stand vor der Aufgabe, auf dem Trikot einen sehr großen Anteil des Sponsoringvolumens zu ersetzen. Mit Winamax, Hep Global und Q-nnect haben wir nun gleich drei neue Partner für Brust, Ärmel und Trainingsausrüstung und konnten dadurch die Abhängigkeit von nur einem Partner reduzieren“, erklärt Vogt.

Den Fokus legt er insbesondere auf das Finanzvolumen. Man habe es für „ diese Saison geschafft, trotz der gesamtwirtschaftlichen Lage deutlich mehr Sponsoring-Einnahmen zu erzielen als in den Jahren zuvor.“ Auf dieses Gesamtpaket könne man „aus wirtschaftlicher Sicht stolz sein.“

Ferner bestätigt Vogt, was unsere Redaktion bereits Anfang Juli zu berichten wusste. Winamax war nur zweite Wahl, ein Deal mit einem großen Namen aus der Region war fixiert, scheiterte aber kurzfristig. „Ich kann die Kritik verstehen. Natürlich haben sich viele Fans einen regionalen Weltmarktführer auf der Brust gewünscht – und wir standen hierfür auch kurz vor dem Abschluss mit einem entsprechenden Sponsor. Dass der Deal nicht zustande kam, lag außerhalb unserer Macht“, erklärt Vogt. Für ihn zählt: „Unserem Vorstand ist es dennoch gelungen, innerhalb kürzester Zeit eine gute wirtschaftliche Lösung zu finden. Gleichzeitig sind wir auch weiter mit regionalen Unternehmen im Austausch, um zusätzliche Ein- nahmen für die kommenden Jahre zu generieren.“

Auch bezüglich des noch immer fehlenden formalen Inkrafttretens des Investor-Deals mit Porsche – bislang wurden lediglich Absichtserklärungen unterzeichnet – gab Vogt Auskunft. Er rechne mit einer Vollzugsmeldung im September.