Vor 100 Fans im nasskalten Schlienz-Stadion hat Pellegrino Matarazzo seine erste Trainingseinheit als VfB-Trainer abgehalten. Und er war nicht der einzige Neue.

Sport: Gregor Preiß (gp)

Stuttgart - Die Ansage war unmissverständlich. „Schneller! Wir wollen nach vorne spielen“, rief Pellegrino Matarazzo seinen Schützlingen zu, als diese den Ball einmal zuviel quer schoben. Der neue Trainer des VfB Stuttgart will an der grundsätzlich offensiven Spielweise seines Vorgängers Tim Walter festhalten. Das wurde bei der ersten öffentlichen Trainingseinheit am Dienstagvormittag deutlich.

 

Nach einem kurzen Aufwärmprogramm und dem obligatorischen Fünf gegen Zwei schaltete der Neue schnell in den Spiel-Modus um. Verschiedene Passformen standen auf dem Programm, die stets nur ein Ziel hatten: Den Ball möglichst schnell in die vordere Zone zu bringen. Anders als bei Kurzpass-Liebhaber Walter scheint der frühere Co-Trainer des TSG Hoffenheim auch eine Vorliebe für lange Bälle zu haben. „Diagonalität“ lautete eines der wiederkehrenden Kommandos, welches die etwa 100 Fans im Schlienz-Stadion bei Matarazzos Premiere im Nieselregen von Cannstatt aufschnappen konnten.

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Ansonsten war es ein eher unspektakuläres Debüt des 42-Jährigen. Lange fügte er sich in die Rolle des stillen Beobachters und überließ die Trainingsarbeit den Assistenten, die mit Ausnahme des ebenfalls entlassenen Rainer Ulrich dieselben sind wie unter Tim Walter. Erst gegen Ende der 90-minütigen Einheit mischte der 1,98-Meter-Hüne mit Trillerpfeife im Mund mit, unterbrach häufiger und rief seine Spieler zu kurzen Besprechungen zusammen.

Luca Mack trainiert wieder mit

Ein Lautsprecher, soviel lässt sich jetzt schon sagen, ist der aus den USA stammende Fußballlehrer nicht. Das bekam auch der zweite Neue auf dem VfB-Trainingsplatz mit: Der frisch vom 1. FC Köln verpflichtete Darko Churlinov (19) soll in der Rückrunde das Flügelspiel des Zweitligisten beheben. Ebenfalls bei Matarazzos Premiere mit dabei waren die Nachwuchskräfte Lilian Egloff, Nick Bätzner,Sebastian Hornung, Antonis Aidonis und Florian Kleinhansl. Luca Mack mischte erstmals nach seinem im September erlittenen Knöchelbruch wieder mit. Sie alle hoffen unter Matarazzo auf eine neue Chance.

Nach der Trainingseinheit ging es für Matarazzo in den VfB-Presseraum. Dort soll er am Nachmittag der Öffentlichkeit vorgestellt werden.