Die alten Fernsehstudios im Park der Villa Berg im Stuttgarter Osten sind verschwunden, der neue Teil des Parks nimmt langsam Form an.

Stuttgart - Im Park der Villa Berg eröffnen sich ganz neue Perspektiven. Die mächtigen ehemaligen Fernsehstudios des SWR mitten im Park sind verschwunden, an ihrer Stelle erstreckt sich gerade eine große braune Erdlandschaft. Ein bisschen lässt sich die Geländemodellierung dieses neuen Park-Teils schon erahnen, künftig wird man voraussichtlich über einen geschwungenen Hauptweg vom Parkzugang in Berg hinauf in Richtung Gutbrod-Bau und Villa Berg flanieren können. Bis es so weit ist, werden aber noch etliche Monate vergehen, zurzeit ist das Areal noch Baustelle und eingezäunt, auch die großen weißen Schallschutzwände zu den Wohngebieten im Stuttgarter Stadtteil Berg stehen noch.

 

Abriss des Studiogebäudes im vertrag festgeschrieben

Neue An- und Aussichten gibt es im Park aber jetzt schon. Bisher hatte der 155 Meter lange und 83 Meter breite Studio-Komplex wie ein großer Riegel zentral der Parkanlage gestanden und die Sicht auf den denkmalgeschützten Gutbrod-Bau und die Villa Berg verdeckt. Jetzt kann man vom unteren Park-Bereich kommend sehen, wie groß das Gutbrod-Gebäude tatsächlich ist und wie sehr es künftig zusammen mit der Villa Berg gleich daneben zumindest im Winterhalbjahr, wenn die Bäume ihre Blätter verloren haben, die Grünanlage dominieren wird.

Als die Stadt vor einigen Jahren die Villa und die Fernsehstudios von einem Düsseldorfer Investor gekauft hatte, war der Abriss des Studiogebäudes im Kaufvertrag festgeschrieben worden. Gleichzeitig war das Areal des früheren Betriebshofs des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes an der Sickstraße an den Investor verkauft worden. Dort sind inzwischen Gebäude mit Wohnungen der gehobeneren Preisklasse entstanden.

Abbruch begann vor einem Jahr

Der Studio-Komplex im Park hätte eigentlich bis Ende 2020 abgerissen sein sollen. Allerdings waren bei den Voruntersuchungen Schadstoffe festgestellt worden, die die Abbrucharbeiten verzögerten. Diese begannen schließlich vor ziemlich genau einem Jahr. Der oberirdische Teil des Gebäudekomplexes wurde entfernt, die mehrgeschossigen unterirdischen Gebäudeteile in den vergangenen Monaten verfüllt. Jetzt folgen die Erdarbeiten für die Geländemodellierung. Für den Abriss der Fernsehstudios hatte der Gemeinderat im vergangenen Jahr knapp fünf Millionen Euro bereitgestellt.