Die FIFA 20 VBL Club Championship hat mit dem SV Werder Bremen einen verdienten deutschen Meister gefunden. Burak May vom VfB Stuttgart ist mit der Saison seiner Mannschaft jedoch weniger zufrieden.

Stuttgart - Die zweite Spielzeit in der Virtual Bundesliga (VBL) Club Championship ist seit Donnerstagabend abgeschlossen. Werder Bremen konnte am letzten Spieltag seinen knappen Vorsprung halten und verteidigte seinen Meistertitel vor der SpVgg Greuther Fürth und Bayer Leverkusen. Der VfB Stuttgart lief den Hoffnungen allerdings etwas hinterher und landete letztlich 30 Punkte hinter den Bremern im Mittelfeld auf Platz elf von 21 Mannschaften.

 

„Als Team sind wir auf jeden Fall unzufrieden, da wir uns eine Platzierung unter den ersten sechs vorgenommen haben. Es sah über lange Phasen der Saison so aus, als ob wir es schaffen können“, sagt VfB-Spieler Burak May. Jeweils zwei Spieler der ersten sechs Teams qualifizieren sich direkt für das Grand Final um die deutsche Einzelmeisterschaft. Vor allem im neuen Jahr wollten die Schwaben eigentlich einen Gang zulegen: „Zur Winterpause waren wir zwar 13., aber es haben nur fünf Punkte gefehlt. Deshalb haben wir uns in der Winterpause nochmal zusammengesetzt und uns vorgenommen, nochmal angreifen zu wollen. Wir haben dann noch mehr Zeit und Training investiert, aber es hat leider nicht gereicht“, erklärt May.

Verbesserungspotenzial im Zwei-gegen-Zwei

Als Hauptgrund für das nicht zufriedenstellende Abschneiden führt der 24-Jährige die Zwei-gegen-Zwei-Duelle an. In dieser Disziplin schaffte der VfB nur fünf Siege, davon nur zwei an den ersten zwölf Spieltagen. „Das hat in den ersten Wochen schon unglücklich angefangen und sich wie ein roter Faden durch die Saison gezogen. Wir haben häufig ärgerliche Gegentore in den letzten Spielminuten bekommen und dadurch viele Punkte liegen gelassen“, sagt er.

Jede mögliche Kombination aus Burak May, Marcel „Marlut“ Lutz und Lukas „Lukas_1004“ Seiler wurde innerhalb der Saison mindestens einmal getestet, was laut May letztlich nicht zur Sicherheit und Routine beigetragen hat. „Wir werden uns nach der Saison gemeinsam mit dem VfB zusammensetzen, jeder wird die Saison aus seiner Sicht bilanzieren und dann entscheiden wir die Dinge für die neue Spielzeit“, so May.

Bremen kann der FC Bayern der virtuellen Bundesliga werden

Werder Bremen empfindet der VfB-Zocker im Großen und Ganzen als würdigen Meister der Club Championship. „Leverkusen, Gladbach und Fürth haben zwar gut oben mitgespielt, aber ihnen hat letztlich die Konstanz gefehlt. Bremen hat mit Megabit auf der Xbox-Seite den besten und konstantesten Spieler und auch Erhan ist in der Rückrunde immer besser in Form gekommen“, sagt er. Insbesondere für seinen Kumpel „Dr. Erhano“ freut sich May: „Ich habe ihm vor dem letzten Spiel Glück gewünscht. Vor allem ihm persönlich gönne ich es, denn er musste viel Kritik einstecken und hatte bisher eine schwierige Saison.“

Ob die Bremer ihre Dominanz in den kommenden Jahren aufrechterhalten können, liege vor allem an der Personalie von Michael „Megabit“ Bittner, so May. „Er ist der beste Xbox-Spieler der Liga und das wirkt sich auch positiv auf das Zwei-gegen-Zwei aus“, sagt er und fügt noch einen weiteren Aspekt hinzu: „Nach dem Abgang von Weltmeister ‚MoAuba‘ haben sie mit Erhan direkt einen damaligen deutschen Top-3 Spieler auf der Playstation von der Konkurrenz geholt. Wenn sie diese Transfer-Politik so beibehalten, kann Bremen zum FC Bayern des eSports werden.“

Schafft es ein VfB-Spieler zur Weltmeisterschaft?

Obwohl die Club Championship nun zu Ende ist, geht es in der VBL weiter, denn es wird noch der deutsche Einzelmeister ermittelt. Für das Grand Final sind bereits die Spieler der besten sechs Vereine qualifiziert. Jeweils ein Spieler pro Konsole der Clubs auf den Rängen sieben bis 16 kämpfen mit 108 weiteren Qualifikanten am 7. und 8. März um die zwölf letzten Plätze im Grand Final. Für den VfB treten Marlut (Xbox) und Lukas (Playstation) an. Das Grand Final findet am 28./29. März in Köln statt.

Daneben verfolgen die VfB-Jungs zudem weitere Ziele für den Rest der Saison. Nach seinem sensationellen Einzug ins Konsolenfinale beim FUT Champions Cup in Paris stehen die Chancen auf eine WM-Teilnahme für den 17-Jährigen Lukas Seiler am besten. Er ist bereits für den nächsten Champions Cup in Bukarest und für die Global Series Playoffs qualifiziert und möchte weiterhin Punkte für die Weltrangliste sammeln, um am Ende zu den besten 16 Gamern auf der Playstation zu gehören.

Marlut und Burak May konzentrieren sich darauf, ebenfalls noch eine Qualifikation für einen großen internationalen Cup zu schaffen. „Mein Fokus liegt jetzt auf den restlichen Events, denn ein gutes Turnier kann die gesamte Saison retten“, sagt May. Zudem wolle er den anderen Jungs zur Unterstützung als Trainingspartner zur Verfügung stehen. Der Zusammenhalt und die Team-Chemie im eSports-Team des VfB scheint also trotz durchwachsener Saison zu stimmen.