Der Weg zur Demokratie war mühsam in Deutschland: über die Revolution von 1848 und die 1918 installierte Weimarer Republik bis zum Grundgesetz, das 1948 entstand. Wichtige Anstöße kamen aus dem Ausland, schreibt StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Demokratie ist keine deutsche Erfindung. Als die Herrschaft des Volkes in Amerika und Frankreich schon Realität war, hielt der Aufklärer Christoph Martin Wieland, ein Zeitgenosse von Goethe und Schiller, das noch für eine „politische Schimäre“. So schrieb er fünf Jahre nach dem Sturm auf die Bastille. Die Menschen seien nicht tugendhaft genug für ein solches Regiment, glaubte der in Oberschwaben geborene Dichter. In größeren Staaten sei die Mitbestimmung aller „ein unnatürlicher Zustand“.