Vorbild Tübingen Ludwigsburg will Corona-Modellprojekt werden

Dank Coronatests ist in Tübingen derzeit viel Normalität möglich. Bald auch in Ludwigsburg? Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

In Tübingen können sich Besucher und Einwohner mit einem negativen Schnelltest ein Tagesticket lösen. Die Verwaltungsspitze hat Ludwigsburg jetzt als weiteres Projekt ins Spiel gebracht – notfalls auch als „Praxisstadt“.

Digital Desk: Michael Bosch (mbo)

Ludwigsburg - Ludwigsburg hat sich beim Sozialministerium als weiteres Modellprojekt, wie es derzeit in Tübingen ausprobiert wird, angeboten. Parallel dazu hat Oberbürgermeister Matthias Knecht bei Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) schon mal vorgefühlt, ob es alternativ die Chance gebe, unmittelbar nach Auswertung der Ergebnisse des Modellprojekts „Öffnen mit Sicherheit“ als Praxisstadt ausgewählt zu werden. Die Verwaltungsspitze erhofft sich möglichst bald weitere Öffnungsschritte und eine Perspektive für Gastronomie und Handel.

 

In Tübingen können Besucher seit dem 16. März – und noch bis zum 4. April – mit einem negativen Corona-Test ein Tagesticket erwerben, so sind sogar Kulturveranstaltungen wieder möglich.

Oberbürgermeister: Grundlegende Voraussetzungen sind da

Knecht führt unter anderem die schon vorhandenen 20 Schnellteststationen in Ludwigsburg ins Feld, mit diesem Netz seien die „grundlegenden Voraussetzungen“ bereits entwickelt worden. Und: Dieses Netz lasse sich kurzfristig weiter ausbauen. Neben der Impf- und Testinfrastruktur wirbt Knecht auch mit dem Kultur- und Kunstangebot, dem Leistungs- und Breitensport sowie der lebendigen Innenstadt mit Einzelhandel und Gastronomie. Die Stadt habe zudem in der zurückliegenden Zeit mit Maßnahmen über die jeweiligen Verordnungen hinaus ihren Beitrag zur Eindämmung der Pandemie auf kommunaler Ebene geleistet.

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Knecht nennt in diesem Zug die generelle Masken-Pflicht in der Innenstadt und vor allem das städtische Testkonzept an Schulen und Kindertageseinrichtungen, das auf der Basis mobiler Teams mit „sehr hoher Qualität und Quantität gewährleistet“ werde.

Kritik von Grünen an weiterem Corona-Modellprojekt

Ludwigsburg ist nicht die erste Stadt im Südwesten, die sich als weiteres Modellprojekt anbietet. Ähnliche Vorschläge gab es beispielsweise auch in Reutlingen oder Crailsheim. Was die Rathausspitze in der Barockstadt nun mit Nachdruck verfolgt, hatte ursprünglich der Stadtverband der CDU ins Gespräch gebracht und angekündigt, einen entsprechenden Antrag im Gemeinderat einzubringen. Ähnlich wie in Tübingen, sollte parallel eine wissenschaftliche Studie laufen um festzustellen, welche Einrichtungen tatsächlich Pandemietreiber sind.

Die Grünen hatten anschließend abgewunken. Der Fraktionsvorsitzende Michael Vierling hatte unter anderem die Kostenfrage gestellt, bis die entsprechende Infrastruktur aufgebaut sei, sei der Versuch in Tübingen beendet. Das Modell sei über Monate systematisch aufgebaut worden, auch die niedrigen Infektionszahlen hätten eine Rolle gespielt. „Bei positivem Ergebnis soll so eine Schnelltest-Öffnungs-Strategie doch überall eingeführt werden können“, so Vierling. Die Verwaltung will offenbar ganz sicher gehen, dass Ludwigsburg nicht übersehen wird.

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