Zeugen sprechen von einer Gruppe Jugendlicher. Wovon die Polizei nach ersten Ermittlungen ausgeht.

Hat jemand am Ditzinger Bahnhof am Freitagabend eine Schusswaffe abgefeuert? Der Polizei ist gegen 20 Uhr ein solcher Vorfall gemeldet worden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand gehen die Beamten allerdings von einer Schreckschusspistole aus, verletzt wurde offenbar niemand. In Anbetracht der zunehmenden Fälle von Gewalttaten und anderen Delikten von Jugendlichen in der Stadt seit etwa einem halben Jahr lässt der Vorgang dennoch aufhorchen. Denn an dem Vorfall war erneut eine größere Gruppe von Jugendlichen beteiligt.

 

Nach der Schussmeldung rückten mehrere Streifen der Landes- und Bundespolizei zum Bahnhof Ditzingen aus. Da war allerdings schon niemand mehr vor Ort. Die Einsatzkräfte kontrollierten mehrere Menschen und sperrten den Bahnhof ab, wobei es unter anderem zu Verzögerungen im Bahnverkehr kam. Nach Zeugenaussagen soll sich der Täter zusammen mit anderen jungen Leuten am Bahnhof aufgehalten und nach der Schussabgabe geflohen sein. Es soll sich um etwa 15 bis 30 dunkel gekleidete Jugendliche gehandelt haben, die zum Teil Kapuzenpullover trugen.

Sicherheit im Ort ist großes Thema

Die Sicherheit in der Stadt Ditzingen war zuletzt großes Thema unter Anwohnern. Etwa ab dem Ende der Sommerferien 2023 begannen sich die Fälle zu häufen, in denen Jugendliche in Zusammenhang mit Körperverletzungen, Bedrohungen und Sachbeschädigungen auffällig wurden. Die Betreffenden stammten meist aus einer festen Gruppierung, laut Polizei „etwa 15 Personen im Kern und weiteren Personen im Umfeld“. Es handelt sich um Kinder und Jugendliche, überwiegend männlich, im Alter zwischen zehn und 16 Jahren aus Ditzingen und Umgebung. Ins Licht der Öffentlichkeit war das Thema gerückt, nachdem nach zwei Überfällen auf Netto-Filialen im November mehrere Tatverdächtige festgenommen worden waren, die 18 Jahre oder sogar noch jünger waren.

Die Ermittlungen in dem aktuellen Fall dauern an, ein Täter ist nicht ermittelt. Zeugen werden gebeten, bei der Bundespolizei unter Telefon 0711 / 87 03 50 zu melden.