Die AfD etabliert sich im Osten als destruktive Variante der Volkspartei. Ihre Triumphe in Sachsen und Brandenburg sind eine Schmach für Christ- und Sozialdemokraten wie auch für die liberale Demokratie, meint StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Diese Wahlergebnisse sind ein Fanal. Nie zuvor seit Bestehen der Bundesrepublik hat eine rechte Partei bei Landtagswahlen in solchem Maße Rückhalt erfahren wie nun in Brandenburg und Sachsen. Die AfD etabliert sich dort als wirkmächtige, wenn auch formal machtlose Fundamentalopposition – eine Art subversiver Volkspartei. Sie hat offenbar frustrierte Wähler mobilisiert, die bisher zu Hause geblieben sind. Inwiefern das der Demokratie nützt, bleibt zweifelhaft. CDU und SPD, die gefledderten Regierungsparteien, können sich mit Mühe an der Macht halten, während Populisten auf breiter Front triumphieren.