Der neue Gemeinderat von Eschenbach wird gleich ins kalte Wasser geworfen. Er muss über den Bau einer neuen Turnhalle entscheiden. Und auch die Hirschkäfer dürfen sich freuen.

Eschenbach - „Bei uns hat der Wähler die Qual der Wahl, auf beiden Listen stehen sehr interessante Personen drauf“, sagt der Eschenbacher Bürgermeister Thomas Schubert. Die beiden Listen, das sind die Bürger-Aktion Eschenbach, die zurzeit sechs Sitze im Gemeinderat hat, und die Freie Wählervereinigung mit aktuell vier Vertretern. Zehn Räte sind zu wählen, möglich wären zwölf. Doch mit zehn sei man gut gefahren, sagt Schubert. Bis auf Jutta Weißenborn (Bürger-Aktion Eschenbach), die aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidiert, treten alle Räte am 25. Mai wieder an.

 

Diesmal will der Schultes ins Ziel kommen

Eine lange Schonfrist wird das neu gewählte Gremium nicht haben. Die Räte würden gleich richtig ins kalte Wasser geschmissen, kündigt der Bürgermeister an. Die Gemeinde wolle einen zweiten Anlauf für den Bau einer Mehrzweckhalle starten. Vor zehn Jahren ist dieser Wunsch nach langen Diskussionen ad acta gelegt worden, weil die Kosten für das Projekt aus dem Ruder liefen. „Doch diesmal wollen wir ins Ziel kommen, dazu wollen wir auch alles noch einmal neu bewerten und auch die Nachbargemeinde Heiningen in die Planung einbinden“, so Schubert. Mehrere Runde Tische zu diesem Thema habe es bereits gegeben, und man sei sich einig, dass der Bedarf für eine Mehrzweckhalle, die Schubert auf rund 3,5 Millionen Euro taxiert, gegeben sei. „Bisher müssen wir bei Veranstaltungen das evangelische Gemeindehaus stopfen, da passen maximal 120 Leute rein, und bei größeren Veranstaltungen weichen wir in die Voralbhalle nach Heiningen aus, die beiden Kommunen gehört.“

Dass solche Hallen stets ein Zuschussgeschäft sind, ist laut Schubert kein Hinderungsgrund. „Wir sind mit unseren Pflichtaufgaben auf dem aktuellen Level. Und was den Schuldenstand angeht, sind wir sehr gut aufgestellt. Ende dieses Jahres wird die Pro-Kopf-Verschuldung knapp 100 Euro betragen, die anteiligen Schulden des Gemeindeverbands Voralb und des Abwasserzweckverbands inklusive.“

Anbau für das Feuerwehrhaus

Weitere Projekte sind die Verlegung neuer Fallleitungen für die Wasserversorgung und ein Anbau an das Feuerwehrgerätehaus, das mit Umkleideräumen ausgestattet werden soll. „Bisher ziehen sich die Feuerwehrleute noch im Fahrzeugraum um“, berichtet Schubert.

Am Ball bleiben will man auch bei der Kinderbetreuung. So soll ein Werkraum der Grundschule zu einem Betreuungsraum umgebaut werden, weil die verlässliche Grundschule bestens angenommen wird. Auch in den Kindergärten, es gibt einen kommunalen und einen kirchlichen, sollen die Bedürfnisse der Familien nach Möglichkeit erfüllt werden. Ihr Augenmerk richtet die Voralbgemeinde auch auf die Natur. Das Ökokonto sei gut gefüllt, sagt Schubert. Man habe einiges für die Erhaltung der Streuobstwiesen getan, Trockenbiotope und ein Gelbbauchunkenbiotop angelegt.“ Als Nächstes solle am Kuhntberg ein Hirschkäferbiotop entstehen.

Eschenbach auf einen Blick

Einwohner: 2133

Bürgermeister: Thomas Schubert (parteilos), seit 1994

Zurzeit im Gemeinderat: Bürger-Aktion Eschenbach: 6 Sitze, Freie Wählervereinigung: 4 Sitze

In der Serie zur Gemeinderatswahl beleuchten wir die Ausgangslage jeder Kommune im Kreis vor der Wahl am 25. Mai.