Ein Düsseldorfer Immobilienentwickler baut für die Deutsche Post am westlichen Stadtrand von Waiblingen eine neue Zustellbasis. Nach den Briefen sollen nun auch die Pakete für die Region am Standort beim alten Wasserturm sortiert werden.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Waiblingen - Die Deutsche Post will ihre Aktivitäten am Standort Waiblingen ausbauen. In unmittelbarer Nähe jenes Areals, in dem schon seit 17 Jahren Briefe sortiert und von dorthin in die Region Stuttgart verteilt werden, soll nun auch ein Paketumschlagszentrum entstehen. Gestern ist die symbolische Grundsteinlegung gefeiert worden.

 

Die Düsseldorfer Habacker Holding hat im Westen der Stadt ein 16 500 Quadratmeter großes Gelände erworben, das bisher Bosch-Mitarbeitern als Parkfläche diente. Rund 4900 Quadratmeter wird die sogenannte mechanisierte Zustellbasis, in der die Pakete sortiert werden, einnehmen. Die Habacker Holding will das neue Logistikzentrum bis zum Januar 2015 schlüsselfertig erstellen, die Deutsche Post hat sich über 15 Jahre langfristig eingemietet.

Niederlassungsleiter: Bedeutender Standort für die Post

Laut Stephanie Habacker-Arndt, der geschäftsführenden Gesellschafterin, betreut, baut und managt die vor acht Jahren gegründete Habacker Holding Logistik- und Industrieimmobilien an bundesweit 37 Standorten. Mit der Deutschen Post sei es nach einem Projekt im Raum Hamburg nun bereits die zweite Zusammenarbeit.

Waiblingen sei für die Post ein bedeutender Standort, betonte deren Stuttgarter Niederlassungsleiter Christoph Meffert. Hier wolle man nun auch die „Erfolgsstory Paketmarkt fortschreiben“. Seit rund acht Jahren beschere der boomende Versandhandel auch dem Logistikunternehmen in diesem Bereich stabile Wachstumsraten. Gleichwohl müsse man den Anforderungen der Nachfrager – „am besten heute Abend bestellt und morgen geliefert“ – gerecht werden. Dies erfordere unter anderem auch eine „erhebliche Sortierleistung in kürzester Zeit“. Moderne Anlagen seien zurzeit in der Lage, bis zu 28 000 Sendungen aufzubereiten. „Wir sind dabei, die 32 000 herzustellen“, sagte Meffert.

Hesky: Auftakt zur Neuordnung des Areals

Oberbürgermeister Andreas Hesky freute sich nicht nur über eine weitere Investition des Marktführers in der „Postcity Waiblingen“ und eine Entschärfung der zu Stoßzeiten angespannten Verkehrslage am bisherigen Sortierstandort am Ende der Mayenner Straße. Die Grundsteinlegung sei auch der Auftakt zur Neuordnung eines Gewerbegebietes in bester Ortslage, die sich bis hin zur Errichtung eines Fachmarktzentrums erstrecken werde. Wie berichtet, hat der Gemeinderat den Bebauungsplan für das „Waiblinger Tor“ nach einigen Modifizierungen bestätigt. Laut der aktuellen Planung sollen auf dem rund 3,4 Hektar großen Gelände Möbelfachmärkte, ein Gartencenter samt Zoohandel und ein Baumarkt sowie ein asiatisches und ein amerikanisches Schnellrestaurant, ein Getränkehandel und ein Fitness-Studio gebaut werden. Die Planung wurde vom örtlichen Gemeinderat abgesegnet, obwohl das in Aussicht gestellte Ladenangebot nicht gerade auf Begeisterung gestoßen war.

Poststandort Waiblingen

Briefzentrum
Die „Niederlassung Brief Stuttgart“ sortiert in dem 1997 am Waiblinger Wasserturm bezogenen Gebäude sämtliche für den Großraum Stuttgart ankommenden Briefe und Postkarten in den Postleitzahlenbereichen 70 und 71. Das deutschlandweit viertgrößte Briefzentrum ist erst vor zwei Jahren modernisiert worden. Die neueste Anlage bearbeitet in einer Stunde bis zu 40 000 Sendungen, die bis zu zwei Kilogramm schwer sein können.

Mitarbeiter
Eigenen Angaben zufolge beschäftigt die Deutsche Post DHL am Standort Waiblingen 1150 Mitarbeiter, 90 davon werden im nächsten Jahr ihren Arbeitsplatz in der neuen Paketzustellbasis beziehen.