Er ist noch nicht einmal offiziell eröffnet worden, da vermeldet die Stadt Waldenbuch bereits die ersten Vandalismus-Schäden am neuen Premiumwanderweg. Und das ist leider nicht die einzige Zerstörung in der Schönbuchstadt.

Waldenbuch - Der Waldenbucher Premiumwanderweg ist noch nicht einmal eröffnet worden, da treffen bei Ordnungsamtsleiterin Katharina Jacob die ersten Meldungen über mutwillige Beschädigungen ein. Eine von der Stadt gestaltete und vom Bauhof im Wald bei Dettenhausen Ende März aufgebaute Station mit Informationen zu Flora und Fauna war nur kurze Zeit intakt. Schon nach zwei Tagen entdeckten die städtischen Mitarbeiter, dass die stabilen Alu-Dibond-Platten zum Umblättern mit massiver Gewalt aus der Verankerung gerissen worden waren.

 

Mittlerweile ist der hüfthohe Büchertisch aus Stein und Holz von den Mitarbeitern des Zweckverbands Bauhof Waldenbuch/Dettenhausen wieder abgebaut worden. Der Bauhofchef Steffen Bosch ist stinksauer. „Da steckt so viel Arbeit drin, und jetzt ist alles kaputt“, sagt er frustriert. Sein Team hat das überdimensionale Buch in mühevoller Handarbeit aus einem Holzblock geschnitzt. Eine örtliche Druckerei lieferte die bedruckten Tafeln, die von den Tieren und Pflanzen am Wegesrand berichten.

Boschs erste Analyse lautet: „Da war jemand gezielt auf Zerstörung aus. Die Seiten kann man nicht mit bloßen Händen verbiegen. Ich gehe davon aus, dass die Täter Werkzeug dabei hatten.“ Jetzt muss sein Team die Info-Station schnell wieder auf Vordermann bringen. Denn: Der Premiumwanderweg wird in der kommenden Woche zertifiziert. Dann muss das Angebot für die Erholungssuchenden komplett sein. Die offizielle Eröffnung des Weges ist am 15. Mai geplant.

Anzeige gegen Unbekannt erstattet

Doch der Zeitdruck ist nur eine negative Begleiterscheinung der sinnlosen Zerstörung. Eine andere sind die Kosten, die wieder einmal die Allgemeinheit trägt. „Das ist ein Schaden von rund 1000 Euro“, stellt Katharina Jacob ernüchtert fest. Die Stadt hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Die Polizei sucht Zeugen. Große Hoffnungen, dass der oder die Täter ermittelt werden können, hat die Ordnungsamtsleiterin nicht. „Leider gibt es immer wieder solche Fälle. Wenn nicht zufällig jemand vorbei kommt und die Personen erkennt, ist die Aussicht auf Erfolg gering“, sagt sie.

Die Stadt ist gegen Vandalismus zwar versichert, doch bei kleineren Summen muss sie die Kosten selbst tragen. Dazu gehören unter anderem auch die Schäden, die Unbekannte immer wieder am Buswartehäuschen an der Nürtinger Straße hinterlassen. Die Glasverblendung musste sowohl 2016 als auch 2017 wegen massiver Gewalteinwirkung ersetzt werden.

Schmierereien am Hallenbach in Waldenbuch

Für zusätzliche Ausgaben sorgen aktuell auch die Schmierereien am Waldenbucher Hallenbad, die während der Osterfeiertage entstanden sind. „Das Gebäude ist ringsherum mit Farbe besprüht worden. Der Sachschaden beträgt auch hier rund 2000 Euro, die die Stadt aus der eigenen Tasche bezahlen muss“, erklärt Katharina Jacob. Sie kann über die Motive der Täter nur rätseln. „Vielleicht ist es Zerstörungswut, vielleicht Langeweile. Fest steht: Mit dem Geld könnte man viel Sinnvolles tun“, sagt sie.

Besonders ärgerlich ist: Die Situation auf dem Kalkofen hatte sich gerade wieder beruhigt, nachdem zu Beginn des vergangenen Jahres immer wieder Meldungen über Vandalismus am Schulhaus im Ordnungsamt eingelaufen waren. „Das ging bis hin zu eingeworfenen Scheiben“, erinnert sich die städtische Mitarbeiterin. Einige Täter konnten letztlich ermittelt werden. Es handelte sich um Schüler aus der Schönbuchstadt.