Adolf Trinks stellt seine Fotos im Bezirksrathaus aus. Die Fotos zeigen seine Reise als 24-Jähriger mit einem Fahrrad aus dem Jahre 1959.

Wangen - Mit gerade mal 24 hat Adolf Trinks eine lang ersehnte Reise angetreten. Das war am 19. Januar 1959. Mit einer Analogkamera und einem Fahrrad ausgestattet, startete er mit dem Zug von Stuttgart in Richtung Genua.

 

Die Mittelmeerstrecke, die er mit dem Fahrrad bis nach Brindisi zurücklegte, machte der ursprünglichen Begeisterung des Landschaftsgärtners zwar zu schaffen. „Doch da begann eine Zeit, wo ich fühlte, ich bin jemand, der mehr wagt als andere“, erzählt der heute 77-Jährige. Diese Überzeugung motivierte ihn, mit dem Fahrrad, zu Fuß und per Anhalter von Italien weiter in Richtung Südosten zu reisen. Über Griechenland, die Türkei, Syrien, den Libanon, Ägypten, Iran und Pakistan führte ihn sein Weg schließlich nach Indien. Die Ausstellung „Unterwegs“, die noch bis zum 31. März im Bezirksrathaus Wangen zu sehen ist, zeigt Schwarz-Weiß-Fotografien von Trinks Reisen.

Seine Reise- und Entdeckungslust und sein Interesse an fremden Kulturen spiegeln sich in den Momentaufnahmen seiner Bilder wider. Neben den Fotos der größten iranischen Wüstenlandschaft sind verzierte Buddha-Tempel und eine Porträtaufnahme von Jawaharlal Nehru, dem ersten Ministerpräsidenten Indiens, zu bestaunen. „Es sind Momente, die sich ergeben, die man aufnehmen muss“, sinniert der Fotograf. „Solche Bilder lassen sich nicht stellen.“ Im Gegensatz zu der heutigen digitalen Bilderflut ¬ dem „Mehrere-hundert-Bilder-machen“ im Urlaub ¬ musste im Zeitalter der analogen Fotografie intuitiv und dennoch wohlbedacht auf den Auslöser gedrückt werden.