Mücken sind vor allem im Sommer präsent, aber was machen die Tiere eigentlich im Winter? Mehr dazu hier.

In unseren Breitengraden macht den Mücken vor allem der Winter zu schaffen. Während uns die Tiere im Sommer in Schwärmen ärgern, sind sie im Winter kaum zu sehen. Aber was machen Mücken eigentlich im Winter, denn schließlich sind die Tiere ja jedes Jahr im Sommer erneut präsent.

 

Mücken haben verschiedene Überwinterungsstrategien

In Deutschland gibt es laut Mückenatlas etwa 50 verschiedenen Stechmückenarten (1). Die Strategien für den Winter sind dabei unterschiedlich. In der Regel überwintern die Tiere entweder bereits im Ei-Stadium, als Larve oder als erwachsene, meist weibliche Tiere in einer Art Kältestarre. Die männlichen Tiere überleben den Winter je nach Mückenart seltener. Für die Kältestarre suchen die Tiere kühle, feuchte und geschützte Orte auf. Überschüssige Flüssigkeit wird dann von den Tieren ausgeschieden und die restliche Flüssigkeit im Organismus mit Zucker (Glycerin) angereichert, was als natürliches Frostschutzmittel fungiert. So können sich auch bei Temperaturen unter 0 keine Eiskristalle im Körper bilden, was durch die Ausdehnung zu Gewebeschäden führen würde.

Auch interessant: Wie lange leben Mücken?

Auch Eier und Larven können überwintern

Die Eier der Tiere überstehen den Winter meist im Schlamm oder Morast von Teichen. Sie nehmen bei Frost zwar nur selten Schaden, allerdings sollte die Umgebung nicht komplett gefrieren. Auch im Larven-Stadium können viele Mückenarten überwintern, da die Larven vieler Arten ebenfalls in eine Winterstarre fallen können.

Stechen Mücken auch im Winter?

Gelangt eine Mücke allerdings in eine Wohnung oder einen anderen warmen Ort, fällt sie nicht in ihre Winterstarre und wird die Wintersaison in der Regel auch nicht überstehen. Denn zu kurz ist oft das Leben einer Mücke mit wenigen Wochen bis höchstens 2 Monate ohne die Kältestarre. Dann allerdings stechen die weiblichen Tiere weiterhin zu. Auch wenn die Tage im Winter mal wärmer werden, können die Tiere aus ihrer Winterstarre erwachen, was die Tiere viel Energie kostet und weshalb sie sich auch direkt auf Nahrungssuche begeben müssen.

Lese-Tipp: Wo verstecken sich Mücken im Zimmer?

Besonders unempfindliche Mückenarten

Manche Mückenarten sind unempfindlicher gegenüber Kälte als andere. So zum Beispiel die Wintermücke (Trichoceridae), welche besonders robust bei Kälte ist. So ist die Wintermücke auch noch in Höhenlagen bis über 3000 Metern zu finden und noch bei Temperaturen knapp über 0 Grad aktiv. Möglich macht dies eine besonders dunkle Färbung in Kombination mit durchsichtigen Flügeln und schwarzen Adern. So kann die Wintermücke auch noch geringe Strahlungswärme aufnehmen und nutzen.