In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Lebensdauer von Mücken und erklären, warum nicht alle Arten im Winter sterben.

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Viele Menschen freuen sich auf die kalten Monate im Jahr, da man sich dann nicht mehr mit Stechmücken herumplagen muss. Allerdings sterben die Insekten nicht notwendigerweise, wenn die Temperaturen sinken. Denn die Lebensdauer einer Mücke kann stark variieren, abhängig von der Art und den Umweltbedingungen.

 

Lebenszyklus von Stechmücken

Larvenzeit: Mücken durchlaufen vier Entwicklungsstadien: Ei, Larve, Puppe und ausgewachsenes Tier. Die Dauer der ersten drei Stadien kann zwischen einigen Tagen und mehreren Wochen liegen, abhängig von der Art und den Umweltbedingungen. Bei günstigen Bedingungen kann es laut dem Umweltbundesamt gerade einmal 10 bis 14 Tage vom Ei bis zum Schlupf des ausgewachsenen Tiers dauern.

Weibliche Mücken: Sobald sie erwachsen sind, können weibliche Mücken – je nach Art und Bedingungen – einige Tage bis mehrere Wochen leben. Weibliche Mücken sind diejenigen, die Blut saugen, um Eiweiß für die Bildung ihrer Eier aufzunehmen. Zwischen den Blutmahlzeiten ernähren sie sich von Nektar oder anderen zuckerhaltigen Substanzen.

Männliche Mücken: Männliche Mücken haben im Allgemeinen eine kürzere Lebensdauer als ihre weiblichen Gegenstücke, oft leben sie nur etwa eine Woche. Sie ernähren sich hauptsächlich von Nektar und saugen kein Blut.

Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und der Zugang zu Nahrung können die Lebensdauer von Mücken beeinflussen. Zudem sind sie zahlreichen Gefahren ausgesetzt, wie Fressfeinden, Wettereinflüssen, Krankheiten oder Pestiziden, wodurch ihre tatsächliche Überlebensdauer oft verkürzt wird. Einige wenige Mückenarten können jedoch auch mehrere Monate leben, insbesondere wenn sie in einer Umgebung sind, die es ihnen ermöglicht, den Winter zu überdauern. Manche Mücken überwintern als Erwachsene in einem geschützten Ort oder als Eier, die erst im Frühling schlüpfen.

Lesen Sie auch: Was hilft gegen Mücken?

Nicht alle Mücken sterben im Winter

Viele Mückenarten passen sich den kühleren Temperaturen im Winter an, indem sie entweder als Ei oder Larve in einem Überwinterungsstadium verharren oder die erwachsenen Mücken in geschützten Orten überwintern. Dies ist zum Beispiel bei der Gemeinen Stechmücke (Culex pipiens), einer der häufigsten Mückenarten in Deutschland, der Fall. Es gibt jedoch keinen bestimmten Monat, in dem alle Mücken in einen Überwinterungszustand verfallen, da der Zeitpunkt stark von der geographischen Lage und den lokalen Wetterbedingungen abhängt. In gemäßigten Breiten ist es jedoch üblich, dass Mückenaktivitäten in den kälteren Monaten, typischerweise zwischen Oktober und März, stark reduziert sind. In wärmeren Regionen können Mücken das ganze Jahr über aktiv bleiben. Es ist auch wichtig zu betonen, dass es weltweit viele verschiedene Mückenarten gibt, und ihre spezifischen Überlebensstrategien während der kälteren Monate variieren.

Passend dazu: Hier verstecken sich Mücken

Wie lange überleben Mücken im Zimmer?

Weibliche Mücken können ohne Nahrung etwa zwei bis drei Wochen überleben. Die Lebensdauer einer Mücke in der Wohnung kann jedoch erheblich variieren und wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, darunter die Temperatur, Luftfeuchtigkeit und die Verfügbarkeit von Nahrung. Wenn eine Mücke im Zimmer eingeschlossen ist, kann ihre Lebensdauer zum Beispiel stark verkürzt werden, wenn sie keinen Zugang zu Nahrung hat. Weibchen leben normalerweise länger als Männchen und suchen aktiv nach einer Blutquelle, um Eier zu legen. In der Wohnung werden sie versuchen, Menschen oder Tiere zu stechen, sofern sich dort welche aufhalten. Männchen könnten ohne eine Nahrungsquelle, wie Pflanzensaft oder Nektar, nicht besonders lange überleben. In einem Zimmer eingeschlossen, könnte ihre Lebensdauer daher recht kurz sein. Zumal sie meist ohnehin nur etwa eine Woche leben. Mücken benötigen stehendes Wasser, um ihre Eier abzulegen. Weibliche Mücken könnten daher nach einer Blutmahlzeit versuchen, einen geeigneten Ort zur Eiablage zu finden. So zum Beispiel das Wasser in einer Blumenvase. Sollte sie es tatsächlich schaffen, Eier in der Wohnung zu legen, könnten sich eventuell sogar neue Mücken in der Wohnung bilden. Allerdings ist dieser Fall eher unwahrscheinlich. Nichtsdestotrotz ist es wenig sinnvoll zu warten, bis die in einem Zimmer eingeschlossen Mücken sterben. Besser ist es, sie einzufangen.