Als Designerin und Stylistin ist Kai Klett in der Modewelt zuhause. In unserem Stylecheck verrät die Stuttgarterin, wie sie ihren Kleiderschrank ordnet und weshalb sie für Inspiration den Kessel verlassen muss.

Stuttgart – Als Designerin ist die Stuttgarterin Kai Klett seit für Agenturen und Modelabels tätig und hat bereits an Kollektionen zahlreicher Marken mitgewirkt: „Bei all der kreativen Vielfalt, die man als Designer hat, lernt man schnell, dass es immer wichtig ist, darauf zu achten, dass alle Teile tragbar sind. Man muss immer reflektieren, was auf dem Markt gebraucht wird und kommerziell verkäuflich ist.“ Heute mischt die 31-Jährige zudem auch als Stylistin in der Modewelt mit und lässt ihrer Kreativität unter anderem bei Freelance-Projekten freien Lauf. In dieser Funktion ist die junge Stuttgarterin dafür verantwortlich, dass die Looks bei Shootings ansprechend aussehen: „Über ein perfektes Posing und das Zusammenstellen passender Outfits, kann ich aus Kleidungsstücken das Beste herausholen und das ist meine Aufgabe als Stylistin. Dieser Job erfordert eine gute Zusammenarbeit mit Fotografen und Models, denn nur so erhält man ein perfektes Ergebnis.“

 

Cleane Looks

Ihren eigenen Stil beschreibt die Stuttgarterin als monochrom und geradlinig. „Das Wichtigste sind für mich hochwertige Materialien und eine gute Passform. Nur so kann man sich in einem Kleidungsstück wohlfühlen und dadurch authentisch wirken.“ Die Farbpalette im Kleiderschrank der 31-Jährigen wird von schwarzen und blauen Farbtönen geprägt – grelle Farben wie Pink und Neon sind für sie persönlich ein modisches No-Go und tauchen in ihrer Garderobe gar nicht auf.

Auch beim Ordnen ihres Kleiderschranks ist die Stylistin der Farbharmonie verfallen – alle Teile sind hier nach Farben und Saisons geordnet: „So kann man einfach ein Key-Piece auswählen, das man gerne tragen würde und findet super schnell passende Teile dazu. Das ist ein sehr guter Trick, der es mir erleichtert schöne Looks zu stylen.“ Kai setzt außerdem auf Klassiker wie schmale Blazer, weiße Blusen und Jeans: „Ich trage auch sehr gerne Kleider. In denen ist man einfach gleich fertig angezogen und sieht immer chic aus.“

Stuttgart & Fashion

Den Stuttgarter Stil empfindet die gebürtige Tübingerin als recht konservativ: „Die Stuttgarter sind was Mode angeht wenig innovativ und könnten ruhig mal etwas mutiger sein. Wobei man auch zugeben muss, dass Stuttgart nicht gerade die Stadt ist, in der man sich modisch gut inspirieren lassen kann.“ Um sich neue Inspirationen zu holen, reist Kai mehrmals im Jahr ins Ausland. Sie hat einige Monate auf Sizilien gelebt und ist mit Italien sehr verbunden: „Ich reise so oft ich kann nach Italien, meine Städte sind Palermo, Rom und Mailand. Hier fühle ich mich trotz der Hektik frei und kann das Leben genießen“.

Auch die Modemetropole Paris ist für Kai eine große Inspirationsquelle: „Ich liebe den französischen Stil. Dort kann man sich nicht nur von der Atmosphäre der Stadt super inspirieren lassen, sondern auch sehr gut shoppen. Und ich liebe die schönen Boutiquen im Stadtteil Marais.“ Aber auch Süddeutschland hilft der Stylistin: „Um auf andere Gedanken zu kommen, muss ich einfach aus dem Kessel raus. Am Bodensee, wo ich einige Jahre gelebt habe, kann ich mich zum Beispiel auch sehr gut entspannen und wieder einen Bezug zur Natur herstellen. Inspirationen kann man im Prinzip überall finden wo man sich frei fühlt.“

Ihre Kleidung kauft Kai immer weniger online: „Ich habe mit der Zeit gemerkt, dass ich beim Onlineshopping irgendwann das Einkaufserlebnis vermisst habe. Beim Shoppen habe ich die Gelegenheit Freunde zu treffen, einen Kaffee in der Stadt zu trinken und bin in Bewegung. Auch solche Aspekte wie die Haptik der Materialien gehen beim Onlineshopping ganz verloren.“ So informiert sich Kai gerne online, welche Kollektionen in welchen Läden gerade angeboten werden, schaut sich dann aber vor Ort die Modelle an. In Bezug auf Trendinspiration- und Recherche sei Onlineshopping natürlich unschlagbar und nicht mehr wegzudenken. In Stuttgart shoppt die Stylistin gerne im Vintage Markt (Tübinger Str. 74) oder Obscur (Fluxus). Nach Designermode schaut sich Kai am liebsten im Abseits (Kleiner Schloßplatz 13/15), Bungalow (Stiftstraße 1A) oder Ave (Sophienstraße 32) um.

In unserer Bildergalerie stellen wir euch nun einen Streetstyle von Kai vor, der in Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter Fotografen Matthaeus Kalinowski und der Visagistin Jasmin Bogade entstanden ist.