Nach 20 Jahren gibt Trude Nufer ihren stadtbekannten Hundeladen im Bohnenviertel an die nächste Generation ab. Wie es weitergeht.
Das Aufhören fällt ihr schwer. Das gibt Trude Nufer zu. Aber die 73-Jährige meint, jetzt sei es Zeit für einen Wechsel. Zum 1. September gibt sie ihren stadtbekannten Hundeladen Wau-Miau im Bohnenviertel ab. Es übernehmen: Eike und Philipp Honstetter sowie Susi Graf, alle drei um die 50. Damit wird eine besondere Geschichte im Einzelhandel fortgeschrieben.
Im Oktober 2002 hatte das Wau-Miau hinter dem Breuninger-Parkhaus eröffnet. „Wir haben richtig gesponnen“, erzählt Trude Nufer, „viele haben gedacht, wir haben einen Knall.“ Den Zweiflern hat sie es bewiesen: Auch in der Innenstadt könne man Zubehör für Hunde (und Katzen) verkaufen. Man müsse nur ein Sortiment bieten, das die scheidende Chefin „speziell“ nennt. Etwa Dosen- und Trockenfutter von regionalen Firmen oder ein Halsband aus bayerischem Bioleder. All das hat seinen Preis. Aber eben auch seine Stammkundschaft. Allein vom Futter könne sie nicht leben.
Früher mal eine Weinstube
Der Kassenbereich war früher eine Champagnertheke. Denn vor dem Wau-Miau war auf der Fläche die Weinstube Bohnenviertele. Ein Freund wollte sie führen, ist aber gescheitert, und dann habe ihr Mann gesagt: „Trude, du musst das machen“, erzählt sie, „und ich Dackel hab’s gemacht.“ Nach einigen Jahren aber hat sie die Weinstube an den Koch übergeben, und wieder hat es nicht funktioniert. So kam Trude Nufer quasi auf den Hund: Zunächst hat sie in Leonberg einen Laden der Franchise-Kette Fressnapf eröffnet. Sie selbst wollte ihren Kunden etwas Besonderes bieten, so entstand die Idee von Wau-Miau. Immer dabei, bis 2015: die Französische Bulldoge Rocco.
Wilma wird die Kunden begrüßen
Jetzt hat auch Rocco eine Nachfolgerin gefunden: Bulldoggen-Dame Wilma, fast sechs Jahre alt, wird künftig mit Frauchen Eike Honstetter und „Tante“ Susi Graf die zwei- und vierbeinigen Kunden im Laden begrüßen. Eike Honstetter war 20 Jahre bei einem großen IT-Konzern, Susi Graf hat mehr als 20 Jahre im früheren Lichtblick bei Philipp Honstetter gearbeitet, der im Wau-Miau eher im Hintergrund tätig sein will.
Am Sortiment und an der Einrichtung wollen die drei vorerst nichts ändern. „Wir wollen den Laden genauso weiterführen und mit der Zeit unsere eigene Note reinbringen“, sagt Eike Honstetter.