In den Kommunen im Strohgäu haben die Wunschbaum-Aktionen begonnen. Bürger können ärmeren Kindern einen Wunsch erfüllen. Korntaler Kinder müssen sich sputen, ihren Wunsch zu äußern.

Strohgäu - Es ist mancherorts Tradition oder es soll eine werden: die Wunschbaum-Aktion. Von den Kommunen organisiert, können Kinder aus wenig begüterten Familien dabei einen Weihnachtswunsch äußern – der dann in den meisten Fällen von Spendern aus der Bevölkerung erfüllt wird. Der Wert der Wünsche ist auf 20 oder 25 Euro begrenzt; das Ablauf ist von Ort zu Ort ebenso unterschiedlich wie die vorgegebenen Termine.

 

Mehr als 300 Kinder und Jugendliche seien in Korntal-Münchingen die potenzielle Zielgruppe, berichtet der Stadtjugendpfleger Matthias Rees. Alle Familien mit Familienpass der Stadt wurden angeschrieben und auf die Wunschbau-Aktion hingewiesen. Dazu kämen noch die Flüchtlinge. Bis zum 9. November sollten die Kinder ihre Wünsche in den Rathäusern von Korntal und Münchingen abgegeben haben. Die Geschenke könnten dann am 21. Dezember abgeholt werden – wiederum in den Rathäusern, in Kallenberg im Kindergarten. Wunschbaum-Aktion wird diese Geschenkevermittlung genannt, weil die Wunschzettel der Kinder als Anhänger an Weihnachtsbäume gehängt werden. In Korntal, verrät Rees, ist es jedes Jahr derselbe – aus Brandschutzgründen keine im Wald gewachsene Tanne.

Wunschbaum in der Bibliothek

In Hemmingen steht der Wunschbaum in der Bibliothek, dort organisiert die Aktion eine Praktikantin im Rathaus. Weil deren Vorvorgängerin die Idee vor drei Jahren mitbrachte und die Verwaltung ihr freie Hand ließ, vererbt sich diese Aufgabe von Praktikanten- zu Praktikantengeneration. 40 bis 50 Familien profitierten davon, erzählt der Bürgermeister Thomas Schäfer. Auf einem goldenen Stern stand etwa der Wunsch „ein H&M-Gutschein“ : Ein zwölfjähriges Mädchen hat ihn 2015 aufgeschrieben. In diesem Jahr werden die Wunschsterne Anfang Dezember an den Baum gehängt. Später wird dann im Rathaus der Gabentisch aufgebaut.

In Ditzingen wird der Wunschbaum in der Filiale der Kreissparkasse in der Kernstadt aufgestellt. Die Wunschzettel können dort vom 1. Dezember an „abgepflückt“ werden – wie überall mit einer Ziffer versehen. Die Menschen, die auf diese anonyme Art einem oder mehreren Kindern Wünsche erfüllen wollen, sollten die Geschenke bis zum 12. Dezember abgeben. Auch für die Wunschzettel gibt es ein Abgabedatum: der 18. November. Roland Harsch hat die Aktion ins Leben gerufen, in die auch der Strohgäuladen eingebunden ist.

Am meisten Zeit können sich die Kinder in Gerlingen lassen. Dort können die Wunschzettel der Kinder bis zum 25. November abgegeben werden; drei Tage später soll dann der Wunschbaum im Rathaus aufgestellt werden. Auch hier ist das Ganze aus Datenschutzgründen anonymisiert; Schenker und Beschenkte haben deshalb für das Gegenüber kein Gesicht.

Die Geschenke sollten bis zum 9. Dezember abgegeben werden. Die Beschenkten werden zu einer Weihnachtsfeier eingeladen, bei der die Kinder dann ihr Päckchen in Empfang nehmen können.