Esslingen - Die Weingärtner geben ihren Stammplatz auf: Auf dem Esslinger Weihnachts- und Mittelaltermarkt werden sie dieses Jahr nicht hinter dem Alten Rathaus Position beziehen, sondern ihren Stand auf dem Hafenmarkt aufbauen. Damit wird die Veranstaltung über die für 2021 ursprünglich geplante Fläche am Rathaus-, Markt- und am Postmichelplatz ausgedehnt.
Glühwein und Wein
Der Zapfhahn für den Glühwein wird beim Esslinger Weihnachts- und Mittelaltermarkt selbstverständlich aufgedreht, erklärt Achim Jahn, der Vorstandsvorsitzende der Weingärtner. Über die genauen Modalitäten der Beteiligung sei man mit der Esslinger Stadtmarketing- und Tourismusgesellschaft noch im Gespräch. Doch wenn Corona der ganzen Planung keinen Strich durch die Rechnung mache, werden die Weingärtner ihren Stand diesmal am Hafenmarkt aufstellen. Der bisherige Standort hinter dem Alten Rathaus sei wegen seiner Enge und seiner geringen Ausweichmöglichkeiten nicht pandemiekonform: „Dafür haben wir Verständnis.“ Am Hafenmarkt sind die Weingärtner nach Angaben von Achim Jahn mit einem Stand vertreten, an dem Glühwein und Wein ausgeschenkt wird: „Es wird alles geben, was wir im Angebot haben und bereit stellen können.“ Es komme noch eine – nicht von den Weingärtnern betriebene – Bude hinzu, die für kulinarische Genüsse sorgen werde.
Gastronomie ist mit dabei
Die umliegende Gastronomie soll in die Versorgung und Verköstigung der Besucher des Weihnachtsmarktes miteinbezogen werden. „Unser Plan ist, den Stand der Weingärtner mit einigen gastronomischen Angeboten abzurunden“, bestätigt Stadtmarketingchef Michael Metzler. Um den Sicherheitsaspekten und Hygieneregeln gerecht zu werden, werde in der Nähe des Hafenmarktes ein eigenes Prüfzelt platziert. Dort werde eigenes geschultes Personal die Einhaltung der Anti-Corona-Vorschriften überwachen. Und dort könnten Besucher auch ein Armband für den Zutritt zu dem Markt erhalten.
Eine Situation für Gewinner
Der Hafenmarkt ist also mit an Bord. „Aus meiner Sicht ist dies eine Win-Win-Win-Situation, sowohl für die Gesamtveranstaltung, die jetzt größer und attraktiver ist, als auch für die Weingärtner, die coronabedingt nicht mehr an ihrem gewohnten Standort sein können“, bilanziert Organisator Michael Metzler. Zu den Gewinnern der neuen Lösung gehören aus seiner Sicht auch der Hafenmarkt und die dort ansässigen Gewerbetreibenden, die durch die Einbeziehung in den Weihnachtsmarkt einen Frequenzbringer und Kundenmagneten erhalten.
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Nur eine Sorge hat Achim Jahn noch angesichts der Standortverlegung: Er hofft, dass die Besucher den Weg zum Hafenmarkt finden werden. Die Einheimischen würden sich mit der Veränderung zurechtfinden, meint er. Doch bei auswärtigen Besuchern und Touristen ist er skeptisch. Als zusätzliches Angebot verweist er auf die Vinothek am Marktplatz, die ebenfalls von den Weingärtnern betrieben wird. Sie habe auch während des Weihnachtsmarktes geöffnet. Außengastronomie sei während der Veranstaltung zwar nicht erlaubt, doch im Innern werde es die gewohnten Angebote geben.
Prüf-Zelte werden aufgebaut
Die Veranstalter und Organisatoren haben sich wegen der Coronapandemie auf ein neues Veranstaltungskonzept des Mittelalter- und Weihnachtsmarktes verständigt. Von Dienstag, 23. November, bis Mittwoch, 22. Dezember, öffnet die Budenstadt demnach nach jetziger Planung sonntags bis donnerstags von 12 bis 20 Uhr sowie freitags und samstags von 12 bis 21 Uhr. In Kontrollzelten soll die Einhaltung der Coronaregeln überprüft werden. Das Armband, das den Zugang erlaubt, wird nach aktuellem Stand einen Euro kosten.